Asien

Entgegen der regelmäßigen Beschwörungen, dass die afghanische Marionettenregierung in Zukunft ohne ausländische Soldaten zurechtkommen soll, investiert die Bundeswehr nochmal 50 Millionen in ihre Infrastruktur vor Ort.

„Heute erleben wir einen historischen Tag für unser Land, erleben, wie ein Traum von vor 60 Jahren wahr wird“. Das waren Erdogans Worte nach der Vorstellung der beiden Prototyp-Modelle der neuen Elektroautos im Dezember letzten Jahres, die ab 2022 in der Türkei von Band gehen sollen. Dann soll „die Türkei endlich eine eigene Automarke haben“. Die Pläne haben sich konkretisiert, im August sind neue Details veröffentlicht worden. Der erste Exportmarkt soll unter anderem Deutschland sein.1 Aber: Ist die E-Auto-Produktion in der Türkei tatsächlich ein Zeichen der Stärke der eigenständigen nationalen Ökonomie?

In Izmir hat es vergangene Woche ein starkes Erdbeben gegeben, bei dem laut türkischen Medien knapp 100 Menschen ums Leben kamen und knapp 1000 weitere verletzt worden sind. Jeweils nach den regelmäßigen Erdbeben in der Türkei gerät die sogenannte Erdbebensteuer wieder in Diskussion. Die „Erdbebensteuer“ heißt eigentlich „Sonderkommunikationssteuer“ und hebt die Gebühren für Mobiltelefonate, Radio- und Fernsehsendungen. Sie wurde ursprünglich 1999 für die Behebung der Schäden des Marmara-Erdbebens erhoben, seit 2003 dann kontinuierlich ausgeweitet. In den vergangenen 20 Jahren seit Bestehen der Steuer sollen nach Angaben des Ministeriums für Finanzen umgerechnet 36,9 Milliarden US-Dollar eingenommen sein.

Immer wieder finden in der Türkei auf dem Land wichtige Proteste und Auseinandersetzungen statt, die nach außen hin kaum Beachtung finden. In einem Dorf der Provinz Ordu im Norden der Türkei dauert seit langem Widerstand der Bewohner gegen die Bohrungen für Bergbauaktivitäten an. In den Morgenstunden des 28. Oktober wurde das Dorf erneut von Gendarmerieeinheiten besetzt, um Bohrarbeiten zu gewährleisten.