Asien

Wir dokumentieren eine deutsche Übersetzung einer Stellungnahme der Kommunistischen Partei Indiens (maoistisch) zum Massaker in Malkangiri von Jagabandhu, Sprecher der KPI (maoistisch), Andhra–Odisha Border Special Zonal Committee (Andhra-Odisha Grenzregion Sonderzonenkommittee)

Die Stellungnahmen, die von Polizeibeamten bis jetzt über den gemeinsamen Angriff der Andhra und Odisha Polizei auf unser Lager nahe dem Dorf Ramaguda im Bezirk Malkangiri in Odisha am 24. Oktober und das Massaker an 31 unserer Genossen veröffentlicht wurden, führen Menschen in die Irre, da sie vollkommen von dem, was wirklich dort ablief, abweichen. Es gibt eine Verzögerung auf unserer Seite was die Verbreitung der Fakten an Menschen angeht, da wir komplett von der Polizei umzingelt sind.
Was tatsächlich geschah war, dass unsere Einheit das Dorf Ramaguda am Morgen des 23. Oktober erreichte und schlug dort ihr Lager aufschlug.  Wir schliefen in dieser Nacht auch in der Nähe des Dorfes. Am frühen Morgen des nächsten Tages sahen Leute die Polizei in Richtung unseres Lagers kommen und versuchten uns zu informieren, aber die Polizei nahm sie fest und verhinderte, dass die Information zu uns kam. Als wir unseren Appell um etwa 6 Uhr morgens hatten, kam die Polizei unserem Lager von zwei Seiten sehr nahe. Unsere PLGA (Volksbefreiungsguerillaarmee) war sofort alarmiert und fing an zu feuern. Einige unbewaffnete jugendliche Adivasi, Männer und Frauen, aus den benachbarten Dörfern, die zu diesem Zeitpunkt bei uns waren, fingen an in Richtung eines naheliegenden Dorfes zu rennen. Die Polizei schoss wahllos auf diejenigen, die wegrannten und auch auf die Adivasi, die im an unser Lager grenzenden Bach angelten und töteten einige. Viele der Adivasi wurden durch die Schüsse verletzt und einige von ihnen wurden lebend festgenommen. Unsere Einheit zog sich sicher vom Lager zurück, unter Widerstand. Wir hatten keine Verluste am Lager.

Wir dokumentieren hier eine Übersetzung einer Erklärung der Halk Cephesi (Volksfront) zur aktuellen Repression in der Türkei und Vierteln in Istanbul.

Der AKP-Faschismus, dessen Legislatur im Anschluss an Notstand vom 15. Juli verabschiedet wurde, fährt damit fort, die legitimsten Rechte unseres Volkes wild zu attackieren. In den letzten 3 Monaten wurden 48 Halk Cephesi-Aktivisten verhaftet indem sie auf offener Straße mitgenommen wurden. Obwohl vor 3 Tagen Hakkı Avyüzen in das Bein geschossen und von 5 Kugeln durch die gleichen Banden die Hasan Ferit Gedik ermordeten verwundet wurde, hat sich die Mörderpolizei wieder einmal auf die Seite der Drogenbanden geschlagen. Heute, am 21.10.2016, hat die Polizei sechs Revolutionäre unter Folter in einer Operation festgenommen, die sie in der İdil Kültür Merkezi durchgeführt hat, einem Ort, der aktiv die Aktivitäten der Dev-Genç (Revolutionäre Jugend) und Grup Yorum unterstützt.

Verschiedene Zeitungen der bürgerlichen indischen Presse analysieren mittlerweile das Massaker, das am 24. Oktober von den Bullen des alten indischen Staats begangen wurde. Darunter absurde Theorien, wie diejenige, dass die indischen Genossen naiv mit Smartphones unterwegs gewesen sein sollen und entdeckt wurden, weil sie diese zu geheimen Treffen nur ausgeschaltet, aber nicht den Akku entnommen haben sollen. Nun ist dieser Punkt zwar ein wichtiger, der in vielen Ländern von Revolutionären oder Personen, die sich als solche bezeichnen, missachtet wird und der auch durchaus korrekt beschrieben ist: es ist nicht ausreichend, ein Telefon auszuschalten um dessen Ortungsfunktionen zu deaktivieren. (Weitergehend ist es natürlich aber auch nicht ausreichend, den Akku zu entfernen). Dass aber die Volksbefreiungsguerillaarmee (Peoples Liberation Guerrilla Army - PLGA) der indischen Genossen sich darüber nicht im Klaren ist, ist zu bezweifeln. Zusammen mit der Behauptung, die Genossen würden exzessiv Selfies schießen, ist die Stoßrichtung dieses Artikels klar, der wohl suggerieren soll, dass die Genossen von Tuten und Blasen keine Ahnung hätten. Andere Artikel erklären, dass die Genossen sich angeblich in ihrem Gebiet zu sicher gefühlt und keine Wache aufgestellt hätten, oder diese unfähig war.


Das Gründungsmitglied der Verbindung revolutionärer Autoren (Virasam), Varavara Rao, der noch am 27. Oktober die Obduktion der bei dem Massaker am 24. Oktober getöteten kritisierte, da sie sich an keine der für so eine Untersuchung notwendige Norm hielt (genannt werden: die Anwedesenheit eines Menschenrechtlers, durch mindestens drei Forensikexperten und auf Video dokumentiert), wurde heute in Hyderabad in Telangana festgenommen.

Schon im Dezember letzten Jahres wurde darüber berichtet, wie Kleinkriminelle oder auch völlig Unschuldige dazu gebracht wurden, sich als „Maoisten“ zu „ergeben“ und dadurch die von der reaktionären Presse breitgetretenen Zahlen der angeblich kapitulierenden Genossen erzeugen. Konkret wurde diesen Menschen angeboten, entweder eine harte Strafe zu kassieren, oder sich bei Veranstaltungen, zu denen auch Presse geladen wurde, als „Maoist“ auszugeben und zu „kapitulieren“.

Am 24. Oktober sollen in Malkangiri in Odisha bei einem Überfall der Bullen auf eine Einheit der PLGA 24 Mitglieder derselben getötet worden sein. Die Angaben dazu sind aber äußerst widersprüchlich, während die reaktionäre Presse teilweise von 18 getöteten spricht, behaupten sie an anderer Stelle, dass vor Ort 24 Leichen gefunden wurden.
Andere schreiben davon, dass mehrere Mitglieder der PLGA abseits des fraglichen Ortes in einem Boot gefunden wurden, mit dem sie verletzt fliehen wollten. 
Auch gibt es keine Meldung überhaupt über verletzte oder getötete Bullen.

In der Türkei wurde am 5. Oktober eine Aktion einer Einheit der DHKP-C (Devrimci Halk Kurtuluş Partisi-Cephesi – Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front) durchgeführt. Dabei wurde vor dem Rathaus der Stadt  Diyarbakir in der gleichnamigen Provinz ein Bulle, der einen Wasserwerfer  bewachte angegriffen. Dieser wurde bestraft, die Guerilla konnte sich ohne Verluste zurückziehen.

In den letzten zwei Wochen wurden von den bürgerlichen indischen Medien wieder einige Aktionen der indischen Genossen dokumentiert, darunter eine Aktion am 26. September in Jhajha in Bihar, bei der ein Polizeiinformant getötet wurde.

Am 28. September gab es in Mundakkadavu in Kerala das Feuer auf eine Bullenstreife eröffnet, die sich einer Veranstaltung, die durch die PLGA (Volksbefreiungsguerrillaarmee) geführt wurde näherte. Das Fahrzeug der Streife wurde dabei beschädigt, die Einheit der PLGA konnte sich unbeschaded zurückziehen.