Über 11.000 Frauen und Männer haben sich dieses Jahr für die Ausbildung bei der Bullerei in Nordrhein-Westfalen beworben, nahezu 2.000 mehr als im vergangenen Jahr. Das Bundesland benötigt diese auch, will es doch bis 2022 jährlich rund 2300 neue Personen einstellen.
Aber was sind die Gründe, einen Beruf zu ergreifen, der immer offensichtlicher gegen die Massen handelt, immer mehr Gewalt einsetzt und selbstverständlich die bürgerlichen Gesetze übertritt?
Zum einen die finanziellen Anreize, so kann man alleine als Polizeianwärter der Bundespolizei 1050 Euro monatlich bekommen. Im Vergleich kriegt ein Koch-Azubi z.B. in Sachsen-Anhalt 460 brutto, ein Friseur-Auszubildender teilweise nur knapp 200 Euro. Nicht nur deshalb brechen immer mehr ihre ausbeuterische Ausbildung ab.
Was treibt junge Menschen dazu, einen Beruf zu ergreifen, in dem überzeugte Faschisten sich freuen, auf unbewaffnete Menschen einzuknüppeln? Ein System zu verteidigen, dass Millionen, Milliarden von Menschen in Ketten hält? Idealismus scheint ein Hauptgrund zu sein, viele geben an, dass sie Menschen helfen wollen, Gerechtigkeit wiederherzustellen versuchen und nicht letztendlich wollen viele den Weltverbesserer spielen.
Doch die meisten, die wirklich der Illusion unterlegen haben, etwas Positives in dem abartigen System der Exekutive bewirken zu können, werden früher oder später enttäuscht. Und dann heißt es, wahllos auf Demonstranten einzuschlagen, Flüchtlinge abzuschieben oder unsinnige Personenkontrollen durchzuführen, wie vor einigen Wochen berichtet. Und dann rumzuheulen, dass einen alle hassen und man Gegengewalt abbekommt. Wenn man das deutsche Grundgesetz personalisieren will, dann muss man damit rechnen, dass der berechtigte Hass der Massen auf einen zurückschlägt. Jeder, der erwägt Bulle zu werden, sollte sich fragen, auf welcher Seite er steht. Als Mensch mit proletarischen Klassenbewusstsein sollte diese Entscheidung feststehen.
Wie Feine Sahne Fischfilet es in „Wut“ ausdrückt:
„Helme warten auf Kommando
Knüppel schlagen Köpfe ein
Wasser peitscht sie durch die Straßen
Niemand muss Bulle sein! “