Gestern versammelten sich bei strahlendem Sonnenschein an die 90 Revolutionäre vor der Alten Oper in Frankfurt um Ibrahim Kaypakkaya zu gedenken. Vor 48 Jahren, im Alter von 23, kurz nach dem er die Kommunistische Partei der Türkei / Marxisti-Leninistisch (TKP/ML) gründete und den Volkskrieg in der Türkei einleitete, wurde Ibrahim Kaypakkaya Im Knast von Diyarbakır von der Reaktion zu Tode gefoltert.
Bis heute führt die TKP/ML und die von ihr geführte Arbeiter- und Bauernbefreiungsarmee (Tikko) den Volkskrieg in der Türkei. Trotz den Angriffen der Reaktion und des Revisionismus die darauf abzielen den bewaffneten Kampf in der Türkei zu liquidieren, hält die TKP/ML an dem von Genosse Kaypakkaya aufgezeigtem Kurs für die neudemokratische Revolution fest.
Mit unterschiedlichen Reden auf türkisch und deutsch sowie musikalischen Kulturbeiträgen, erinnerten deswegen am Samstag Revolutionäre aus der Türkei und der BRD diesem großen Helden aus den Reihen des türkischen Volkes, der – von der Kulturrevolution und den Entwicklungen in China inspiriert – in der Türkei den Web ebnete, auf dem die heutigen Maoisten in der Türkei voranschreiten und kreative Lösungen auf die Probleme in ihrem Land finden.
Immer wieder schallten Parolen wie „Önderimiz İbrahim İbrahim Kaypakkaya!“ und „YAŞASIN PARTİMİZ TKP/ML, ÖNDERLİĞİNDEKİ TİKKO, TMLGB!“ , sowie „Hoch die Internationale Solidarität!“ über den Platz und weckten die Aufmerksamkeit von Passanten. Auf Transparenten waren Slogans wie „Genosse Kaypakkaya ist unsterblich“, „Für die neue internationale Organisation des Proletariats“ „Hoch die internationale Solidarität - Partizan“ und „Ihm zu gedenken bedeutet Widerstand! – Ibrahim Kaypakkaya“ zu sehen. Schulter an Schulter mit den Genossen aus der Türkei beteiligte sich auch ein größeres Kontingent an Revolutionären aus der BRD um gemeinsam zu zeigen: Genosse Ibrahim Kaypakkaya ist unsterblich! Er lebt im Kampf der Völker der Welt und der Kommunisten aller Länder fort und sein Wirken strahlt bis in die heutige Zeit.
Im Rahmen der Kundgebung wurde auch eine Rede der Redaktion des Klassenstandpunktes verlesen, die wir hier in ganzer Länge wieder geben:
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!
Rede der Redaktion des Klassenstandpunktes zu der Aktivität von Partizan in Frankfurt anlässlich des 48. Todestags von Ibrahim Kaypakkaya
Genossinnen und Genossen,
mit großem Enthusiasmus und voll proletarischem Internationalismus grüßen wir die heutige Veranstaltung anlässlich des 48. Todestag von Genosse Ibrahim Kaypakkaya trotz und inmitten der zunehmenden Repressionen unter dem Vorwand der Pandemie. Wir grüßen die heldenhafte Kommunistische Partei der Türkei / Marxistisch-Leninistisch, die unter ihrer Führung kämpfenden Kombattanten der Arbeiter und Bauernbefreiungsguerillaarmee (Tikko), sowie alle, die zusammen mir ihr für die neudemokratische Revolution in der Türkei kämpfen.
Tief inspiriert von der Großen Proletarischen Kulturrevolution und den Meilensteinen in der Menschheitsgeschichte, die unter der Führung vom Vorsitzenden Mao erzielt wurden, gründete Genosse Kaypakkaya 1972 im Alter von nur 23 Jahren die Partei des Proletariats in der Türkei und seine revolutionäre Streitkraft. Seid dem erstrahlt das Leuchtfeuer des Volkskriegs in der Türkei als ein Fanal und eine Quelle der Zuversicht und Inspiration für die Völker der Welt. Zusammen mit den Volkskriegen in Peru, Indien und den Philippinen, gibt der Volkskrieg in der Türkei Millionen und Abermillionen von Ausgebeuteten und Unterdrückten Mut zum Kampf gegen den Imperialismus, die Weltreaktion und die Revisionisten aller Couleur.
Es ist ein Gesetz der Geschichte, dass Gewalt die Hebamme jeder neuen Gesellschaft ist. Die Imperialisten und ihre Lakaien, diese sterbenden Parasiten, werden niemals freiwillig die Macht an das Proletariat und das Volk abgeben. Ihre aktuelle Handhabung der Pandemie zeigt einmal mehr mit aller Deutlichkeit, das sie keine Skrupel haben, einen Völkermord nach dem anderen zu begehen, um ihr System der Unterdrückung und Ausbeutung aufrechtzuerhalten. Mit dem Abwälzen der Krisenlasten der von Ihnen verursachten Überproduktionskrise – an deren Anfang wir uns gerade erst befinden und die sich als Teil der allgemeinen Krise der Imperialismus entfaltet – auf die Schultern des Proletariats und der Völker der Welt verschlimmern sie weiter das Elend eines Großteils der Menschheit, welches in gezwungener Rückständigkeit gehalten wird. Gleichzeitig benutzen sie die Pandemie und die Verschiebung im Kräfteverhältnis durch die Krise zur Legitimation und Heraufbeschwörung neue Konflikte unter sich.
Doch während auf der einen Seite der Imperialismus jeden Tag mit immer brutalerer Offenheit seinen verrottenden Zustand offenbart und alle Illusionen vom ewig existierenden Status Quo lügen straft, entwickelt sich mit großer und erstarkender Kraft der Kampf der Völker der Welt: Einmal mehr wurde der US Imperialismus, dieser Koloss auf tönernen Füßen, vor unseren Augen besiegt und muss mit eingezogenem Schwanz seine Niederlage in Afghanistan einräumen; einmal mehr hat der heldenhafte Kampf des palästinensischen Volkes unter hohem Preis gezeigt, dass selbst mit falscher Führung die modernsten Kriegswaffen mit einfachen Mitteln in die Knie zu zwingen sind; einmal mehr zeigt sich, wie aktuell in Kolumbien, dass die enorme Explosivität der Massen trotz aller Repression nicht einzudämmen ist.
Genossinnen und Genossen,
von Tag zu Tag zeigt sich klarer, dass die Revolution die geschichtliche und politische Haupttendenz in der Welt ist und das die Proletarische Weltrevolution sich in der strategischen Offensive Befindet. Wer Augen und Ohren hat und sich gegenüber der Welt nicht blind und taub stellt, sieht wie sich ihre Neue Große Welle vor uns entfaltet. Wir durchleben Zeiten des Krieges, in der sich die ungleiche Revolutionäre Situation rasch entwickelt. Die großen Aufstände der tiefsten und breitesten Massen werden sich ausdehnen und an Kraft wachsen, das Proletariat und die Völker der Welt in immer gewaltigeren Wellen der Rebellion voranschreiten. Die aktuelle Situation zeigt eindrücklich, wie die Imperialisten und ihre Lakaien die Sache immer weniger im Griff haben und nicht mehr wie zuvor herrschen können. Alles das schafft herausragende Bedingungen für den Vormarsch der proletarischen Weltrevolution.
In diesem Moment spielt die TKP/ML und der Volkskrieg in der Türkei eine herausragende Rolle, denn der von ihr geführte Volkskrieg zeigt den Weg. Es ist ein Waffenruf für die Kommunisten der Welt, insbesondere jene neue Generationen, die aktuell in die Reihen der eisernen Legionen des Proletariats eintreten. Unsterbliche Helden des Internationalen Proleriats wie Nubar und Rosa zeigen, aus welchem Stoff Kommunisten sein müssen. Mit Millionen schwerem Kriegsgerät wurden sie gesucht, Tausende Soldaten für ihre Einkreisung mobilisiert und ganze Landstriche auf der Jagd nach ihnen bombadiert. Und doch haben diese Genossen die Rote Fahne des Volkskriegs nie aus der Hand gegeben; haben - ihr Leben in den Fingerspitzen tragend -dem Tod Lorbeeren abgerungen und sind zu unsterblichen Helden des heroischen türkischen Volkes und der Kommunisten der Welt geworden.
Ihr Tod, genau wie der Berg Tai, wiegt schwer. Aber ihre Partei, die Partei Kaypakkayas, die TKP/ML, schmiedet in Mitten des intensiven Klassen- und Zwei-Linien-Kampfes neue Generationen von Revolutionären, die ihre Fahne des Kampfes für die neudemoraktische Revolution aufgreifen und weitertragen. Trotz aller Angriffe der Reaktion und des Revisionismus hat die TKP/ML die von Genosse Kaypakkaya wegen seiner Ermordung unerfüllt gelassene Aufgabe des historischen 1. Parteikongresses erfolgreich abgeschlossen und Festlegungen von weitreichender Tragweite getroffen. Die dort beschlossene Entfaltung der bewaffneten Aktionen in der Städten bildet in Perspektive das notwendige Komplement zum bewaffneten Kampf auf dem Land und bringt den Volkskrieg in Herzen der Bastionen des Imperialismus. Der Kongress der Partei ist der Beweis, das die TKP/ML, auf dem Weg Kaypakkayas voranschreitend, die roten Fahne des Marxismus-Leninismus-Maoismus entschlossen erhoben hat und unter mit ihr vormarschiert.
Während Revisionismus und Opportunismus ihr beschämendes Haupt erheben, vereint untereinander und in Konvergenz mit dem türkischen Staat die Partei angreifen, zur Teilnahme an Wahlen aufrufen und den bewaffneten Kampf innerhalb der Türkei liquidieren wollen, erfüllt die Kommunistische Partei in der Türkei ihre historische Aufgabe. Mit eisernem Besen wird der Dreck heraus gekehrt und die Partei erstrahlt in neuem Glanz, mit neuer Stärke, mit höherem Bewusstsein und tieferem Verständnis, den Marxismus-Lenismus-Maoismus kreativ auf die spezifische Situation in der Türkei anwendend.
Schulter an Schulter, Seite an Seite mit den Genossen aus der Türkei zu stehen, die in der Tat ihre Kondition als Vortruppe des Proletariats in der Türkei beweisen, ist für jeden Kommunisten, für jeden hier, für uns, eine große Ehre. Aber es ist auch eine Herausforderung: Eine Herausforderung an uns, immer mehr und mit immer größerer Opferbereitschaft unsere Aufgaben in diesem Land und innerhalb der Internationalen Kommunistischen Bewegung anzunehmen. Gemeinsam, Genossinnen und Genossen, kämpfen wir dafür, das der Maoismus Wegleitung und Befehl der Proletarischen Weltrevolution wird; Gemeinsam schaffen wir die Neue Internationale Organisation des Proletariats und gemeinsam schauen wir dem Sieg des Volkskriegs in der Türkei entgegen, für den wir breit sind unseren Beitrag zu leisten, um die Kulmination von Ibrahim Kaypakkays unsterblichem Erbe Realität werden zu lassen
Önderimiz İbrahim, İbrahim Kaypakkaya!
Redaktion des Klassenstandpunktes
Frankfurt, 29. Mai 2021