Jetzt, wo die Angst vor Ansteckung mit COVID-19 zu recht sehr gering ist und man sich ewig nicht mehr treffen konnte um mal ausgelassen zu feiern haben sich an 2 Punkten der Stadt größere Gruppen getroffen um genau dies zu tun.


Der Platz der alten Synagoge ist ein traditioneller Treffpunkt, wo sich am Wochenende traditionell hingesetzt und gemeinsam getrunken wird. Der einzige Späti den es in der Stadt gibt ist ebenso einer - gewöhnlich kleiner – nur führt die Stadt eine Offensive gegen solche Räume. Der Späti wurde mittlerweile wegen angeblicher Ruhestörungen geschlossen. An seinem letzten Wochenende haben sich also mehrere hundert Menschen versammelt um mit Maske und mitgebrachten Musikboxen dort den Abschied von dem geliebten Späti zu feiern.

Nachdem die Polizei am Platz der alten Synagoge massiv die Anwesenden schikaniert hatte, wehrten sich diese, wobei es auch zu vereinzelten Flaschenwürfen kam. Drei Bullen wurden hierbei leicht verletzt. Der Platz wurde anschließend geräumt und eine unbeteiligte Person, die selbst auch von Glassplittern getroffen wurde, wurde von diesen „Freunden und Helfern“ überwältigt, zu Boden gebracht, gefesselt, dann mit Pfefferspray besprüht, getreten und geschlagen. Später im Gefangenentransport sollen die tollwütigen Beamten ihn weiter mit Faustschlägen und engeren Fesseln gefoltert haben. Der Betroffene erlitt dabei eine Gehirnerschütterung.
Am Späti wurde die Feier mit Barrikaden aus Bauzäunen verteidigt. Die Bullen umstellten das Event von zwei Seiten, wobei die kleinen Seitenstraßen offen gelassen wurden. Auch ein Hubschrauber kam zum Einsatz, der einzelne Feiernde ins Spotlight nahm. Einen größeren Angriff wagte die Polizei hier nicht und so ging es noch bis weit in die Morgenstunden weiter.

Den Späti gibt es nun nicht mehr und die Stadt hat „probeweise“ ein Glasflaschenverbot Abends am Wochenende über den Platz der alten Synagoge erlassen. Nicht nur soll diese Maßnahme dazu dienen, die Massen zu entwaffnen und verdrängen, sondern es gibt den Bullen einen zusätzlichen Grund um Abends über den Platz zu streunen und die Menschen zu schikanieren, das Verbot soll ja schließlich kontrolliert werden.

Die Polizei und die Stadt feiern dieses Verbot als Sieg, da es weniger Beschwerden wegen Ruhestörung/Dreck am Platz gibt. Die Massen finden sich trotzdem, in unmittelbarer Nähe.Sie können uns nicht aus unseren Städten werfen, ganz egal, welche Maßnahmen sie ergreifen.