Nach großem hin und her in den letzten eineinhalb Jahren steht es nun fest: Die Bremerhavener Lloyd Werft schließt. Im März nächsten Jahres soll es so weit sein, die Kündigungen sollen aber schon im November beginnen. Das heißt: 350 Arbeitsplätze futsch, 350 Arbeiter, denen ihre Existenz genommen wird, 350 Arbeiter mehr, die in der ärmsten Stadt der BRD ohne Arbeit sind. Viel wurde geredet von denen, die in den Parlamenten sitzen und von den gelben Gewerkschaften. Natürlich wollten die Bremer Landespolitiker die traditionsreiche Werft unbedingt retten – das ist, was sie sagten. Aber gemacht worden ist nichts und diejenigen die mit leeren Händen da stehen sind die Arbeiter.
Die Lloyd Werft ist ein weiteres Unternehmen, das im Hafen von Bremerhaven dahin scheidet. Einst durch die Lage an der Wesermündung und auf der Grundlage des Hafens gegründet, verliert der Hafen in Bremerhaven immer weiter an Bedeutung. Die guten Zeiten sind längst vorbei, die Stadt wird ärmer und ärmer und das grade weil der Hafen immer mehr an Bedeutung verliert.
Dass es die Lloyd Werft gerade jetzt trifft ist kein Zufall. 2015 wurde sie an die Gruppe „Genting Hong Kong“ verkauft. „Genting Hong Kong“ ist eigentlich ein Tourismus Unternehmen, spezialisiert auf Kreuzfahrten und stürzte 2020 finanziell zu Boden. Schulden über Schulden, das heißt sparen. So wird die Lloyd Werft nun fallen gelassen und die Kollegen verlieren ihre Arbeit, weil es bei „Genting Hong Kong“ nicht mehr läuft. Das ist wie es in diesem imperialistischen System ist, in dem die Verflechtungen des Kapitals so breit sind, dass es auf einmal heißt, dass man seine Arbeit los ist, weil es beim Mutterkonzern am anderen Ende der Welt Probleme gibt. So werden die Arbeiter der Lloyd Werft nun von „Genting Hong Kong“ rausgeworfen.
Der Imperialismus zeigt, dass er für die Arbeiter nichts mehr übrig hat. Ganz besonders in seiner Krise demonstriert dieses System, dass es nicht mehr fähig ist für Besserung zu sorgen und hier in der BRD ist Bremerhaven, wo es immer weiter Berg ab geht, ein sehr gutes Beispiel dafür. Jeder Arbeitsplatz, den sie streichen, jede Lohnkürzung, jede Überstunde, die wir Arbeiter mehr machen sollen, ist ein Angriff auf die Arbeiterklasse, der nur vereint zurückgeschlagen werden kann. Denn nicht, nur wenn die Kapitalisten wollen stehen die Betriebe still, wenn wir es wollen, dann tun sie das auch.