Im niedersächsischen Achim bei Bremen, eröffnete der Onlineversandhändler Amazon im Mai 2021 seinen neuen Standort im Nord-Westen Deutschlands. Mit 2000 neuen Arbeitsplätzen wurde Amazon zu einem der größten Arbeitgeber der Region Bremen und um zu. Zu Weihnachten boomt das Geschäft besonders, was dazu führte, dass Amazon in der Vorweihnachtszeit zusätzliche 800 Mitarbeiter einstellte. Am 23. Dezember – einen Tag vor Weihnachten – wurde dann bekannt gegeben, dass eine große Zahl dieser Arbeiter zum neuen Jahr wieder gehen muss. Schätzungen der Gewerkschaft Verdi zufolge sollen 600 von ihnen gefeuert werden.
Während Amazon behauptet den Arbeitern von vornherein mitgeteilt zu haben, dass sie nur über die Weihnachtszeit angestellt werden, haben die Arbeiter davon meist nichts mitbekommen. Der Konzern ist auch in seinem Herkunftsland USA dafür bekannt, ein besonders schlechter Arbeitergeber zu sein. Hier in der BRD und so auch im Standort Achim arbeiten besonders oft migrantische Menschen und Geflüchtete, die hier, wenn sie überhaupt Arbeiten dürfen, in die beschissenen Jobs gesteckt werden. Dass die Arbeiter oft kein gutes Deutsch sprechen, nutzten Amazon und andere gern aus, um Maßnahmen durchzusetzen, die oft sogar gegen Arbeitsrecht verstoßen. Eine solche chauvinistische Praxis ist gang und gäbe.
In ökonomischer Hinsicht macht Amazons Vorgehen natürlich Sinn für den Konzern. Wenn viel zu tun ist, ordentlich Geld gescheffelt werden kann, dann wirst du angestellt – wirst du aber nicht mehr gebraucht, wirst du im Nullkommanix wieder vor die Tür gesetzt. Konzerne wie Amazon versuchen so ihre Flexibilität zu wahren, denn je länger die Arbeiter im Betrieb sind, desto mehr „Rechte“ bekommen sie im Betrieb. Um das zu verhindern und nach Weihnachten wieder in den Normalbetrieb zu gehen verlieren hunderte Kollegen von Amazon nun ihre Arbeit.