Am Donnerstag, den 28. April traten tausende Erzieher und Sozialarbeiter in NRW in den Streik. In Essen, Dortmund und Köln fanden jeweils noch zusätzliche Streikkundgebungen und -märsche statt.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Streiks am Dienstag vor dem Hintergrund kommender Tarifverhandlungen ausgerufen, die erste Verhandlungsrunde war 22. März am 16. Mai kommt es zur zweiten Verhandlungsrunde. Die Tarifverhandlungen gelten für rund 330.000 Erzieher und Sozialarbeiter bundesweit, die zuletzt 2015 einen neuen Tarif bekamen. Die Forderungen der Arbeiter sind ganz klar: sie wollen mehr Personal und auch mehr Lohn. Forderungen die in Anbetracht der Arbeitsbelastung und einer Inlflationsrate von ca. 6% mehr als gerechtfertigt sind.
Allein In Essen versammelten sich gegen 10 Uhr circa 3.000 Beschäftigte der Kitas und sozialen Arbeit auf dem Kennedyplatz in der Innenstadt. Neben einstudierten Verdi-Choreografien und -tänzen, konnte man aber auch einige kämpferische Schilder und Transparente sehen, die dort getragen wurden. Auf einem Transparent heißt es zum Beispiel: „Erzieherinnen Kampfbereit Ende der Bescheidenheit““. Proletarische Revolutionäre solidarisierten sich mit den Streikenden und verteilten dort den Aufruf des Internationalen Kollektivs Freiburg zum diesjährigen 1. Mai. Die Streikenden nahmen die Flugblätter mit Freude an und diskutierten ihn teilweise in ihren Bezugsgruppen noch während der Kundgebung.
In Gesprächen hört man immer wieder, dass die Bereitschaft für längere Streiks und auch für eine kämpferische Haltung sind vorhanden sind. Was offen bleibt ist die Frage ob sich die Verhandlungsführung über den Tisch ziehen lässt und auf einen faulen Kompromiss eingeht oder die Haltung der einfachen Gewerkschaftsmitglieder übernimmt und für einen guten Tarifabschluss gekämpft. Falls dies nicht der Fall ist ist es notwendig den Druck auf die Gewerkschaftsführung zu erhöhen und den Kampf weiter führen.