Bereits Ende letzten Jahres hat Aldi Nord angekündigt mit der „Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH“ und der „Vitaqua GmbH“ zwei von Deutschlands größten Wasser- und Wasserflaschenherstellern zu kaufen. Dies musste vom Bundeskartellamt abgenickt werden, da „wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen zwischen Unternehmen [...] grundsätzlich verboten“ sind. Es liegt aber nun auf der Hand, dass wenn Aldi sein eigenes Flaschenwasser herstellt, das Unternehmen die Möglichkeit hat, andere Wasserhersteller zu verdrängen. Der Fakt, dass es zu legalen Zwecken noch Alternativen zu ihrem Flaschenwasser im Regal geben muss, ändert daran nichts.

Es ist nicht so, als ob Wasserhersteller irgend einen besonderen Wert hätten, eigentlich sollte es für die gesamte Bevölkerung ausreichenden und kostenlosen Wasserzugang geben, doch mit zunehmender Unternehmensgröße können diese Konzerne die Versorgung angreifen und uns demnach den Zugriff auf Trinkwasser verwehren um uns zu zwingen ihre Produkte zu kaufen und so auch sicher den allerletzten Cent aus der Arbeiterklasse herauszuquetschen. In den Unterdrückten Nationen ist dies natürlich am Krassesten und Einfachsten aufzuzeigen. An dem Beispiel Nestlé: Um ihr Wasserwerk zu rechtfertigen wird kostenloser Zugang zu Wasser versprochen und behauptet ihr Flaschenwasser sei nur eine Alternative dazu. Dann legt das Unternehmen öffentliche Brunnen an, bevor die Verbrecher mit ihrem Werk den Grundwasserpegel so weit senken, dass diese versiegen und bei Gelegenheit Werkabwasser in Flüsse laufen lassen um jede Alternative zu ihrem „Produkt“ zu vernichten. Ein Produkt, das ein lebensnotwendiger Rohstoff ist, welcher vor dem Werkbau deutlich einfacher und umsonst zu haben war. Also: der Zugang zu Wasser wird weggenommen, die Umwelt verschmutzt und die Massen sollen zahlen und dankbar sein sich jetzt Plastikflaschen leisten zu müssen?!
Das Gleiche tun diese Unternehmen auch mitten in Europa, ein sehr nahes Beispiel in die französische Gemeinde Vittel, wo Nestlé auch ein Werk hat und der Grundwasserpegel dramatisch gesunken ist, was auch zu etwas lokalem Widerstand geführt hat. Ende 2021 wurde das Unternehmen dazu „genötigt“ die Wasserentnahme um die Hälfte zu reduzieren, woraufhin dieses auch ihr Flaschenwasser vom deutschen Markt entfernt hat. Dies wird als erfolgreiche Maßnahme verkauft, doch folgt diese Maßnahme erst darauf, dass der Umsatz des Unternehmens ohnehin eingebrochen ist; Von rund 7425 (2019) Millionen Euro auf 6450 (2020) und 4060 (2021) Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Nun aber zurück nach Deutschland: Die  Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH befindet sich in der Offensive um sich in Deutschland durchzusetzten. Zum Beispiel hat das Unternehmen 2017 den Konkurrenten Flämingquelle aufgekauft um später alle Arbeiter zu feuern und das Unternehmen zu schließen. Jetzt hat sich das Unternehmen (als Verlängerung von Aldi) die Rechte für weitere Brunnen in Hessen und Bayern besorgt. Was in Bayern besonders frappierend ist, ist, dass es kein Entnahmegeld für Grundwasser gibt, wieso dieser private Konzern komplett umsonst an die Ressource kommt um sie dann zu verkaufen. Was die Situation verschlimmert, ist, dass auch ohne dies der Grundwasserpegel in Bayern schon am Sinken ist und das wird hierdurch nur beschleunigt. In einigen Gemeinden im Sommer gibt es Wasserknappheit und während sich die Bevölkerung einschränken soll wie viel Leitungswasser sie nutzen darf kann Aldi weiter abpumpen um die Situation zu verschlimmern.
Wie folgende Statistik noch einmal veranschaulicht ist das Mittel zur Garantie für Trinkwasser nicht, es abzupacken und zu verkaufen, oder private Haushalte zum Sparen zu nötigen, denn diese sind nur für 11% des gesamten Wasserverbrauches in Deutschland verantwortlich.
Dass mit einem so grundlegenden und frei verfügbaren Produkt wie Wasser überhaupt Milliardenprofite gemacht werden können, ist schon ein Verbrechen in sich. Die Zerstörung der Umwelt und der Lebensgrundlage unzähliger Menschen durch große Unternehmen wie Nestlé oder Aldi setzt dem allerdings die Krone auf.