Wie alljährlich fanden auch in diesem Jahr in zahlreichen Städten NRW eine große Bandbreite von Aktivitäten statt, darunter natürlich zahlreiche DGB-Demos mit unterschiedlichen Beteiligungen der revolutionären Bewegung, „Vorabend“-Demonstrationen u.a. in Bochum, Düsseldorf und Duisburg und revolutionäre Demonstrationen am 1. Mai selbst. Wir haben unterschiedliche Berichte erhalten und im Folgenden zusammengestellt:
Die Beteiligung proletarischer Revolutionäre aus der BRD auf einer Reihe dieser Demonstrationen stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Gründung des Internationalen Kommunistischem Bundes (IKB) und des erst vor kurzem gegründetem Roten Bundes. Genossen von Partizan beteiligten sich unter anderem an Demonstrationen in Wuppertal und Duisburg. Aktivisten des Roten Bundes traten in Duisburg auf der „Revolutionären Vorabend Demonstration“ mit Flugblättern, Fahne und Parolen auf, an der sich insgesamt rund 200 Menschen beteiligten. So wurde unter anderem die Erklärung des IKB als Flugblatt verteilt und für die Veranstaltung des Roten Bundes am 10. Mai um 18:30 im Linken Zentrum Philip Müller in Essen geworben. Mit Slogans die in der Hauptsache gegen den Imperialismus und die Abwälzung der Krise auf die Schultern der Arbeiterklasse ausgerichtet waren, Pyrotechnik und einem eng geschlossenem Frontblock marschierte die Demo bis vor die Pauluskirche in Duisburg Hochfeld, wo die Abschlusskundgebung durchgeführt wurde.
Beflaggung am 1. Mai
Am Morgen des 1. Mai zeigte sich, dass Nachts zuvor mit dutzenden Fahnen mit Hammer und Sichel beflaggt mehrere Städte in NRW worden waren, darunter Wuppertal, Bochum, Essen, Köln und Düsseldorf.
Erklärung des IKB wird verteilt | Aktivisten des Roten Bundes |
In Essen fand am 1. Mai die übliche Gewerkschaftsdemonstration Demonstration des DGBs statt, an dem sich in diesem Jahr – der Tendenz aus den letzten Jahren folgend – um 400 Menschen beteiligten. Unterschiedliche Kräfte in Essen führten in diesem Jahr erst mal einen „antikapitalistischen, antimilitaristischen und internationalistischen Block“ auf dieser Demonstration durch, an dem sich um die 25 Menschen beteiligten und welcher ein Gegenpol zu der Propaganda der Gewerkschaftsführung darstellte, welche in diesem Jahr Essens Oberbürgermeister, Thomas Kufen (CDU), zum Reden auf der Abschlusskundgebung einlud. Kufen hat in den letzten Jahren immer wieder Politik mit seiner bedingungslosen Unterstützung gegenüber der Essener Polizei gemacht
Besonders hervorzuheben sind die Aktivitäten in Köln, die dort am 1. Mai von Aktivisten und Anwohnern rund um das Linke Zentrum vorbereitet worden waren. Zunächst fand dort erstmalig ein kleines Straßenfest im proletarischem Stadtteil Kalk statt und im Anschluss unweit davon entfernt, die „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“. Die Demonstration, zu der mit Plakaten und Aktionen, dem Straßenfest u.a. auch auf der DGB-Veranstaltung, mobilisiert worden war, zog in kämpferischer Stimmung, mit großer Beteiligung unterschiedlichster politischer Kräfte und mobilisierter Einzelpersonen und unter großem Zuspruch aus dem Viertel durch Kalk, wobei es immer wieder Aktionen entlang der Route und aus der Demonstration heraus gab. Im Anschluss organisierte sich gegen den Widerstand der Polizei die versuchte die Straße zu sperren eine Sponti, mit der sich viele Demosteilnehmer aus der Demonstration zurückzogen.