Auch in dieser Silvesternacht kam es in unterschiedlichen Städten Baden Württembergs zu Angriffen auf die Polizei. Den Höhepunkt bildet in diesem Jahr Freiburg, wo Jugendliche aus einem Arbeiterviertel Barrikaden errichteten und Feuerwerk auf die eintreffenden Cops schossen.
Zuvor wurde in einer massiven medialen Propagandakampagne die Angst vor großen Unruhen in der Neujahrsnacht geschürt. Dabei diente diese bürgerliche Propagandakampagne den politischen Interessen der deutschen Bourgeoisie sehr gut. Hand in Hand mit den Medien wurde von den Herrschenden die Reaktionarisierung des Staates vorangetrieben. Innenministerin Faeser kündigte im Voraus ein „hartes Durchgreifen“ für die Silvesternacht an und entsprechend wurden auch überall Polizeikräfte, welche in der Silvesternacht im Einsatz sind verstärkt. In Baden Württemberg waren an Silvester neben den Polizisten in Regelschichten mehrere Hundert zusätzliche Beamte im Dienst. Genaue Zahlen wollte das Baden Würtembergische Innenministerium nicht nennen. Mit diesen verstärkten Kräften wurde in vielen Städten die Innenstädte regelrecht militärisch besetzt. Die Medien spielten dabei ihre Rolle und legitimierten das ganze mit ihrer Propaganda. Was aber nicht den Widerstand der Massen verhinderte, welche in der Tat zunehmend häufiger und offener die Konfrontation mit den Sicherheitskräften des Staates suchen. Besonders im Freiburger Stadtteil Stühlinger, dort wurden in jener Nacht u.a. Barrikaden errichtet.
Die Ferdinand Weiß Straße im Stühlinger. Quelle: SWR
Als die Polizei mit mehreren Kräften am Ort des Geschehens eintraf, wurde sie von einer Gruppe von ungefähr 80 Jugendlichen angegriffen und mit Feuerwerkskörpern aufs Korn genommen. Laut Badischer Zeitung waren bei den Angriffen hauptsächlich Jugendliche aus der Nachbarschaft beteiligt. Die Cops mussten Verstärkung anfordern und konnten die Menschenmenge erst mit dem Eintreffen dieser zurückdrängen. Dabei nahmen sie auch eine Person fest und die Personalien von weiteren Personen auf. Eine Polizistin wurde während des Angriffes durch ein Knalltrauma verletzt.
Laut Polizei kam es im Kreis Esslingen an drei unterschiedlichen Orten zu gezielten Angriffen auf Einsatzkräfte der Bullen. Demnach sollen in Esslingen drei Unbekannte eine Silvesterrakete auf Einsatzkräfte abgefeuert haben, die gerade eine Anzeige wegen eines anderen Delikts aufnehmen wollten. In Weilheim an der Teck sollen zunächst Böller in Richtung eines Wohnhauses geflogen sein. Als die Bullen eintrafen, hätte eine Gruppe von rund zehn Personen mit Feuerwerkskörpern das Feuer auf die Beamten eröffnet. Mehrere Personen wurden danach von den Cops in Gewahrsam genommen. In Wernau wurde von mehreren Personen aus einer Gruppe heraus Böller auf einen Streifenwagen geworfen.
Auch in Mannheim, wo vor kurzem erneut ein Mensch durch die Bullen ermordet wurde, kam es zu Angriffen auf diese. Demnach soll gezielt Pyrotechnik gegen die Bullen eingesetzt worden sein. Insgesamt sollen dort in der Silvesternacht drei Bullen verletzt worden sein. Während der Einsätze soll es unter anderem auch zu zwei tätlichen Angriffen gekommen sein. Auch am frühen Neujahrsmorgen kam es zu weiteren Angriffen. In Rheinfelden im Kreis Lörrach soll eine Polizeistreife während einer Personenkontrolle von einer Menschenmenge heraus mit Feuerwerk beschossen worden sein.