Der größte rein deutsche Rüstungskonzern, Rheinmetall, steigt beim Fußballklub Borussia Dortmund als neuer Sponsor ein. Der über drei Jahre ausgemachte Deal mit dem neuen „Champion Partner“ soll dem BVB laut Handelsblatt um die 20 Millionen Euro einbringen.

Eine auf beiden Seiten veröffentlichte Erklärung titelt: „Taking responsibility: Rheinmetall wird ‚Champion Partner‘ des BVB“. „Mit der neuen Partnerschaft bekennt sich der Verein zur gesellschaftlichen Bedeutung des Themas Sicherheit und Verteidigung“, so die Erklärung. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke führt aus: „Sicherheit und Verteidigung sind elementare Eckpfeiler unserer Demokratie. Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen. Gerade heute, da wir jeden Tag erleben, wie Freiheit in Europa verteidigt werden muss. Mit dieser neuen Normalität sollten wir uns auseinandersetzen. Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit Rheinmetall und öffnen uns als Borussia Dortmund ganz bewusst für einen Diskurs.“ Der Unternehmer Watzke, der seine Karriere bei Dortmund 2001 gestartet hatte, unmittelbar nachdem der BVB als erster deutscher Fußballverein an die Börse gegangen war, ist Sohn des CDU-Politikers Hans Watzke und seit 1975 Mitglied der CDU und pflegt enge Verbindungen zu wichtigen Bundespolitikern. Beim Champions League Finale im Wembley Stadium, wo der BVB Real Madrid mit 0:2 unterlag – kurz nachdem die Zusammenarbeit mit Rheinmetall verkündet wurde betrachtete er zusammen mit CDU-Vorsitzendem Friedrich Merz das Spiel von der VIP-Tribüne aus. Der BVB soll sich laut Ruhr Nachrichten vor dem Deal die „Einschätzungen“ unterschiedlichster Spitzenpolitiker eingeholt haben. Der deutsche Imperialismus setzt so seine Pläne zur Militarisierung der Gesellschaft weiter fort; fortan wird auch im größten Stadion des Landes für die Aufrüstung für den imperialistischen Krieg geworben. Die Pläne des Staates, Militarismus und Kriegstreiberei sollen Normalität werden und Akzeptanz unter dem Volk erfahren, das ist der politische Zweck des neuen Werbedeals, der auch nicht der letzte ist.

Der Deal zwischen Borussia Dortmund und Rheinmetall „umfasst die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion sowie auf dem Vereinsgelände“. Nur eine Woche später wurde dann bekannt gegeben, dass Rheinmetall auch bei der Düsseldorfer EG, einem Eishockey-Verein aus Rheinmetalls Heimstadt, als Sponsor einsteigt. Damit ist die Kampagne für die Legitimierung der Rüstungsindustrie aber erst angefangen.

Rheinmetalls Geschichte reicht von der von der Produktion der Waffen für das Kaiserreich über die Verstaatlichung in den „Reichswerken“, Massenproduktion für den Vernichtungskrieg der Faschisten und dabei Einsatz von Zwangsarbeitern während des Zweiten Weltkriegs bis zur Unterstützung der imperialistischen Kriege in der Ukraine und in Gaza heute. Der Jahresumsatz betrug zuletzt 7,2 Milliarden Euro, ihr Aktienkurs hat sich seit Beginn des imperialistischen Krieges in der Ukraine verfünffacht.

 

Titelbild: "Aki" Watzke und Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender des Rüstungskonzerns (Quelle: bvb.de)