Eine Schirm­herrschaft für eine Lobby­kampagne, käufliche Termine mit dem Minister und ein "grüner" Kraftstoff, der gar nicht so grün ist: Verkehrs­minister Volker Wissing steht wegen Korruptionsvorwürfen unter Druck.

Verkehrs­minister Volker Wissing (FDP) und sein Staatssekretär Oliver Luksic sollen für Geld für „exklusive VIP-Meetings“ zur Verfügung gestanden haben.

Oliver Luksic hat seit Oktober 2023 die Schirm­herrschaft der Kampagne „HVO100 goes Germany“, mit der der Verein 'Mobil in Deutschland' die Markteinführung des Kraftstoffs bewarb, inne. Ein Fachreferat im Ministerium sprach sich gegen deren Übernahme aus, weil „es sich um einen sehr speziellen Kraftstoff handelt, der kurz- und mittelfristig an Tankstellen kaum verfügbar sein wird“. Warnungen erhielt Wissing auch von der Kommunikations­abteilung. Gegen die Warnung seiner Mitarbeiter setzte der Minister die Schirm­herrschaft durch.

Die Kampagne warb bei möglichen Investoren mit „Premium-Kooperationen“ für 9900 Euro im Jahr. Ein Teil des Pakets war die „Möglichkeit, sich bei einem exklusiven VIP-Meeting mit Minister oder Staatssekretär auszutauschen“.

Investoren der Ölindustrie konnten Termine beim Bundes­verkehrs­minister und einem Staatssekretäre kaufen. Darüber hinaus nahmen Wissing und sein Staatssekretär regelmäßig an Veranstaltungen der Kampagne teil und unterstützten Werbe­maßnahmen für HVO100.