Am Samstag, um fünf vor Zwölf, starteten in fünf Städten Demonstrationen der IG Metall (und der IGBCE), an denen sich rund 80.000 Arbeiter in Hannover, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Leipzig beteiligten. Unter dem Motto „Zukunft statt Kahlschlag“ mobilisierte eine der wichtigsten Gewerkschaften im Land die vielen tausenden Arbeiter für den Kurs der kommenden Regierung (insbesondere für die SPD) für einen umfangreichen Ausbau des Staatsmonopolkapitalismus:

„Schnelles Handeln, beherzte Investitionen“ fordert die IG Metall, es sei gut, „dass die Politik gezeigt hat, dass sie verstanden hat“, hieß es in Bezug auf die geplanten Maßnahmen zur Ausetzung der Schuldenbremse. Es müssten „jetzt alle politischen Kräfte Verantwortung übernehmen, damit dieses zentrale Vorhaben nicht scheitert“, forderte die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner.

Dazu ist die Forderung nach einem noch niedrigeren „Industriestrompreis“ die Forderung nach einer noch höheren direkten Subventionierung der deutschen Monopole.

Union und SPD planen indes, die geltende tägliche Obergrenze für die Arbeitszeit von i.d.R. acht Stunden durch einen wöchentlichen Höchstwert zu ersetzen. Auch wenn die Begeisterung dafür von Seiten der IG Metall nicht besonders groß ist – Benner meinte dazu lediglich, sie halte nichts davon – gab es doch, obwohl es dem Anlass ja durchaus entsprochen hätte, keinen großen Widerspruch dagegen.

Die zwei großen Industriegewerkschaften haben dieses Wochenende sehr deutlich wiederbestätigt auf wessen Seite sie stehen – auf Seiten der deutschen Monopole und der künftigen Regierung. Die Demonstrationen waren eine sicherlich wichtige Unterstützung für die Sozialdemokratie in den laufenden Koalitionsverhandlungen.