Die inhaftierte türkische Anwältin Ebru Timtik ist nach 238 Tagen Hungerstreik, in dem sie und ihr Kollege Aytaç Ünsal sich seit ihrer Verurteilung zu 159 Jahren Haft im Februar wegen Terrorvorwurfs befanden, gestorben. Ihre Kanzlei Halkin Hukuk Bürosu (Rechtsanwälte des Volkes), von der 2017 bei einer Großrazzia 18 Anwälte, unter anderem Ebru und Aytaç gefangen genommen wurden und willkürliche Prozesse gegen sie eröffnet, gab am vergangenen Donnerstag den Tod bekannt; am Freitag kam es zu Angriffen auf die Beerdigung in Istanbul durch die Polizei. Hunderte Anhänger und Unterstützer, die gekommen waren, riefen Parolen wie „Ebru Timtik ist unsterblich“ und der „der mörderische Staat wird zur Rechenschaft gezogen“. Daraufhin drohten die Bullen, die Versammlung anzugreifen, und taten dies letztlich auch mit Tränengas, was zur Auflösung der Versammlung führte. Ebru Timtik reiht sich ein in eine lange Reihe von Revolutionären, die im Hungerstreik für Gerechtigkeit ihr Leben gelassen haben.