Am 10. Oktober haben Militär- und Bundespolizei, zusammen mit Sonderkräften, die LCP-geführte Ansiedlung Tiago dos Santos in Rondonia, Brasilien, geräumt und dabei 2.400 Männer, Frauen und Kinder von ihren Wohnungen und Unterhalt gerissen. Die Aktion an sich wurde unter einem hanebüchenem Vorwand und mit brutaler Gewalt, insbesondere einem hohen Grad von weißem Terror, durchgeführt.
Die jetzt entstandene Situation hat sich vor allem seit dem 3. Oktober rasch entwickelt, als bekannt wurde das ein Militärpolizist in Rondonia erschossen wurde. Die bürgerliche Presse, und selbst Präsident Bolsonaro via seinem Twitterkanal, versuchten die LCP als die Täter dazustellen. Die offizielle Version ist, das Polizist sein bei einem Angelausflug in einen Hinterhalt landloser Bauern geraten. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass er nicht in mitten einer Gegend fischen war, die für ihre bewaffneten Bandenauseinandersetzungen bekannt ist, sondern dass er genau als Teil dieser Aktivitäten dort war und auch starb.
"Ich habe meine Meinung, was ist Ihre?" twittert Bolsonaro um zu suggerieren, dass offensichtlich sei wer für den Tod verantwortlich ist
Obwohl die Ansiedlung Tiago dos Santos der LCP nicht einmal in der nähe davon ist, wo der Polizist erschossen wurde begann die Polizei am 8. Oktober damit, die Ansiedlung zu umstellen und das Massaker an den Bauern vorzubereiten. Um Terror und Angst zu verbreiten erlaubte die Polizei keinem Fahrzeug das Gelände zu verlassen und zerschoss die Reifen bei allen Fahrzeugen die sich bewegten. Die Polizei ging sogar so weit, im ganzen Gebiet leere Patronenhülsen aus dem Hubschrauber abzuwerfen, um im Nachhinein einen Beweis zu haben, dass sie “nur zurück geschossen hätten”.
Weil dieser Terror und die Blutlust von den Bauern großflächig denunziert wurde, entschied die Polizeiführung letztendlich, dass kein Bauer bei der Räumung erschossen werden sollte. Dennoch gingen die Bullen mit massiver Gewalt, Tränengas und Versuchen weiter Erniedrigung und Terror zu verbreiten während der Räumung gegen die Bauern vor.
Seit dem 3. Oktober entfalten sich in Ecuador die wichtigsten und kämpferischsten Auseinandersetzungen der letzten Jahre ohne das ein Ende in Sicht wäre. Die Beendigungen der Kraftstoffsubventionen und die anderen ökonomischen Angriffe auf das Volk haben das ganze Land, insbesondere die Hauptstadt Quito, in Aufruhr gebracht. Schwere Auseinandersetzungen zwischen Studenten, Arbeitern und Indigenen auf der einen Seite und Armee und Polizei auf der anderen Seite finden inzwischen täglich statt. In den letzten Tagen haben Demonstranten zahlreiche wichtige staatliche und private Institutionen mit großer Signalwirkung gestürmt und angezündet, wie denn Obersten Rechnungshof und Nachrichtensender Kanal 4.
Bis jetzt sind 12 Demonstranten getötet worden, 1.500 sind verwundet, 750 sind festgenommen. Inzwischen ist eine allgemeine Ausgangssperre verhängt worden und die Armee im Einsatz. Die Demonstranten verteidigen sich mit Mollis, Straßenblockaden und Steinschleudern. Mehrfach wurden Pistolen und Gewehre von der Reaktion erbeutet. Mindestens ein Panzer und zahlreiche Polizeiwagen wurden zerstört.