Seit September 2016 befindet sich Lorenza Cayuhán, eine Mapuche der Gemeinde Mawidanche in Haft. Lorenzas Familie spielt eine große Rolle in den Führungspositionen in der Mawidanche-Gemeinschaft. Wohl auch deshalb konnten Genossen der Frente de Estudiantes Revolucionario y Popular (FERP) aus Chile sie nun im Krankenhaus besuchen und veröffentlichten einen Bericht auf ihrer Website als Beitrag zu ihrer „Kampagne zur Vereinigung der Armen auf dem Land und in der Stadt und für die Neudemokratische Revolution“
Angeklagt wurde Lorenza Cayuhán und sechs weitere Mitglieder ihrer Familie, von dem Unternehmen FUMIVAR aufgrund von angeblichen Diebstahls von einer Motorsäge, eines Kühlers, einer Feile, eines GPS-Geräts sowie einer Kamera und einer Axt. Während der Haft gebar sie im Oktober gefesselt mit Handschellen und unter der Aufsicht von Bullen ihre Tochter. Dieser Fall sorgte national für großes Aufsehen, verschiedene Organisationen erklärten ihre Solidarität mit Lorenza, z. B. die kleinbürgerliche Bewegung „Ni Una Menos“ sowie das Nationale Institut für Menschenrechte. Sogar die Präsidentin Chiles Michelle Bachelet heuchelte Mitleid und nannte die Geburtsumstände „unzumutbar“. Abstoßend, wenn doch der bürokratkapitalistische Staat Chile aktiv gegen die Mapuche kämpft. Generell sind all diese Bekundungen von bürgerlicher Seite nichts als Lippenbekenntnisse und elendige Versuche, die angespannten Situation in Chile nicht weiter zu befeuern und die kämpfenden Mapuche still zu halten. Denn immer noch werden Erwachsene und Kinder von der Reaktion terrorisiert, die immer wieder bewaffnet in die Region kommt. Die Mitglieder der Gemeinde denunzierten dieses Vorgehen bei dem Besuch der Genossen aufs Schärfste und sagten, dass sie keine Lösung vom chilenischen Staat erwarteten, eher würde der Staat weiterhin Panzerkräfte schicken, statt die Waldbrände zu löschen.
Lorenza bleibt auch trotz ihrer für über fünf Jahren angesetzten Haftstrafe kämpferisch und siegessicher. Die Reaktion überlegt derweilen, ob und wann sie Lorenza zurück in die Strafvollzugsanstalt stecken, wo sie schon Stunden voller Schmerzen sowie körperlicher Schwäche aufgrund der Geburt ihres Kindes erlitt. Denn auch sie wissen, dass es besser ist eine solche Kämpferin wie Lorenza unversehrt am Leben zu lassen. Auch hält Lorenza die Moral ihrer Mitkämpfer weiter hoch : „Keine Haftstrafe, Gefängnis, Krankenhaus oder Tod werden unseren Kampf bestimmen!“
Hier zwei Bilder der Proteste gegen ihre Inhaftierung: