Nachdem es letztes Jahr in mehreren Städten in der BRD Kundgebungen und Aktionen mit Anlass des 19. Juni, dem Tag des Heldentums, gab, wurden dieses Jahr auch wieder Aktionen in unterschiedlichen Städten des Landes durchgeführt. Diese Aktionen waren noch kraftvoller, breiter und erfolgreicher als letztes Jahr. Damit wird klar und deutlich immer mehr eine neue revolutionäre Tradition für den 19. Juni in der BRD etabliert. An dieser Stelle wollen wir einen kurzen Überblick über diese Aktionen geben.
Bremen
Hier wurde am 19. Juni eine Kundgebung mit knapp 100 Teilnehmern durchgeführt, zu der die „Initiative Freiheit für alle politischen Gefangenen“ aufgerufen hatte. Die Kundgebung wurde gegen die Provokation von Reaktionären und der Polizei durchgeführt, die versuchten die Teilnehmer der Kundgebung einzuschüchtern. Neben der Situation der weiblichen revolutionären Gefangenen und Kriegsgefangenen der Kommunistischen Partei Indiens (Maoistisch), in den Gefängnissen der indischen Reaktion und dem Tag des Heldentums am 19. Juni 1986 in Peru wurde in den Reden auch dem am Tag zuvor von der Polizei erschossenen Mohamed gedacht. Mohamed wurde bei einer Zwangsräumung seines Kellers von der Polizei erst mit Pfefferspray attackiert und dann erschossen.
In Bremen wurde auch ein Transparent in einem Arbeiterviertel aufgehängt das an den Tag des Heldentums erinnert und die Verteidigung des Lebens des Vorsitzenden Gonzalo gefordert, der seit fast 28 Jahren in der Marinebasis von Callao von der peruanischen Reaktion gefangen gehalten wird.
Essen
Hier gab es am 20. Juni eine kraftvolle Kundgebung und Demonstration an der sich über 500 Menschen beteiligten. Die Aktionen richteten sich gegen rassistische Polizeigewalt und erinnerten an den vor einem Jahr im Essener Arbeiterviertel Altendorf erschossenen Adel B. Die Demonstration im Anschluss an die Kundgebung war nicht angemeldet, da die Bullen zuvor die Demonstration nicht genehmigen wollten. Dennoch waren die Bullen im Angesicht der politischen Situation und der kämpferischen Demonstration machtlos und hielten sich zurück.
Hamburg
In Hamburg rief das „Bündnis gegen imperialistische Aggression“ am 20. Juni zur einer Kundgebung gegen Polizeigewalt und den Ausnahmezustand, den der Staat mit der sogenannten Corona-Krise rechtfertigt, auf. An der Kundgebung nahmen einige Dutzend Leute teil, darunter Teile der revolutionären Bewegung in Hamburg. Mit der Zeit haben sich mehr Menschen spontan der Kundgebung angeschlossen. Einige der Massen wollten sich, aus Begeisterung für die Sache, vor dem Transparent „Proletarier aller Länder und Völker der Welt vereinigt euch!“ fotografieren lassen. Es wurden mehrere kämpferische Reden gehalten. In allen Beiträgen kam zum Ausdruck, dass es die Pflicht der Revolutionäre ist, gegen die Polizeigewalt, gegen die Gewalt des imperialistischen Systems, gegen den Ausnahmezustand, zu kämpfen und sich zu wehren. Es wurde auch mit dem Anlass des 19. Juni auf die sich zuspitzende Situation der revolutionären politischen Gefangenen aufmerksam gemacht, sowie auf den Tag des Heldentums.