Wer am vergangenen Wochenende am Abend am Bremer Hauptbahnhof unterwegs war, ist nicht umhingekommen zu bemerken, dass unzählige Polizeibeamte, den Hauptbahnhof und Bahnhofsumfeld, grundsätzlich besetzten. Rund 100 Bundespolizisten, unterstützt durch die Bremer Polizei, waren eingesetzt, um in der Nacht auf Samstag, sowie der Nacht auf Sonntag, die, wenige Tage zuvor angekündigte, Allgemeinverfügung, die das Mitführen von Waffen in diesem Zeitraum untersagte, durchzusetzen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum von Januar-September 2020, seien dieses Jahr mehr Messer im Zusammenhang mit Gewaltdelikten mitgeführt, oder eingesetzt worden, heißt es. Von 750 kontrollierten Personen, führten lediglich 14 eine Waffe mit sich, hauptsächlich Messer. Dafür konnten 26 Ermittlungsverfahren, überwiegend wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, eingeleitet werden. Nur zwei Ermittlungsverfahren wurden wegen Beleidigung eingeleitet, daher zogen die Bullen auch die Bilanz von „einer überaus positiven Rückmeldung der Bürgerinnen und Bürger“.

Außerdem wurden 25 Fahndungstreffer erzielt, neben einem Schwarzfahrer vor allem Aufenthaltsermittlungen. An der Discomeile führte die Bremer Polizei verstärkte Verkehrskontrollen durch und konnte so 100 Ordnungswidrigkeiten feststellen; Verstöße gegen das Glasflaschenverbot, Park-und Geschwindigkeitsverstöße.

Die Polizei versucht offenbar, mit der Summe an Nichtigkeiten, den großen Einsatz trotzdem als Erfolg zu verkaufen und gibt sich höchst zufrieden mit dem Einsatz. Schon die Veröffentlichung der Verbotsverfügung habe ein „deutliches Signal gegen den Trend des Mitführens gefährlicher Gegenstände gesetzt“. Dass die Behauptung, dass ein zweitägiges Verbot des Mitführens von Waffen, künftig jemanden davon abhalten würde, ein Messer mitzuführen, ein schlechter Witz ist, liegt auf der Hand, dass die Veröffentlichung des Verbots, wenige Tage vor den Kontrollen, etwas an deren Resultat geändert hätten, erst recht. Statt also tatsächlich etwas für unsere Sicherheit zu tun, haben die Bullen das Wochenende genutzt, eine Menge Bußgelder zu kassieren, den „engen Schulterschluss“ zwischen den verschiedenen Polizeien zu stärken und allgemein die Militarisierung voran zu treiben, in dem sie große, grundlose Polizeiaufgebote und die Schikane durch willkürliche Kontrollen, mehr und mehr zur Normalität machen.