In der BRD jagt momentan eine rassistische Hetzkampagne die Nächste. Ging die Debatte bis zum Frühjahr diesen Jahres über die fehlende Assimilation der rebellierenden Massen nach den Auseinandersetzungen an Silvester, wurde erst neulich sogar im Bundestag eine Aktuelle Stunde einberufen um den Aufstand der proletarischen, oftmals migrantischen Jugend in den französischen Banlieues zu diskutieren und dabei vor zukünftigen Massenerhebungen in Deutschland zu warnen die Teile der deutschen Bourgeoisie besonders durch die migrantischen Massen befürchten. Nun geht es weiter mit der angeblichen fehlenden Sicherheit in deutschen Freibädern.
Nachdem es in den vergangenen Wochen Schlägereien in Freibädern in unterschiedlichen Bundesländern auf die Titelseiten von Nachrichtenportalen und Zeitungen geschafft haben, ist es in Berlin-Neukölln erstmals zu einer Schließung eines Freibades gekommen. Indes ist man sich in Deutschland von den Chef-Etagen der bürgerlichen Pressehäuser über den Bundesverband Deutscher Schwimmmeister bis hin zum CDU-Chefhetzer Friedrich Merz einig wer die Schuld dafür trägt: Migranten und Ausländer. So verkündete Peter Harzheimer Bundespräsident der Schwimmeister „Wir haben schöne Bäder in Deutschland und der Großteil sind Orte des Friedens und der Freude. Doch in einigen Freibädern, in Gebieten, in denen der Migrationshintergrund überproportional gestiegen ist, kommt es seit 10 Jahren immer häufiger zu Übergriffen. Da steigen die Temperaturen und der Testosteronspiegel, es wird vielleicht auch Alkohol getrunken. Dann braucht es nur einen Funken und es knallt.“ und fordert mehr Unterstützung durch die Polizei. Auch SPD-Innenministerin Nancy Faeser mischt sich wieder direkt in die Debatte ein und fordert auch ihrerseits mehr Polizei und Repression in den Freibädern.
Was mehr Bullen in den Freibädern praktisch bedeutet, musste im Nordrhein-Westfälischen Hamm ein 39-Jähriger Besucher eines Freibades schmerzlich herausfinden. Am Sonntag, den 09.Juli wurde nach einem Streit zwischen einem Mann und einer Mitarbeiterin des Freibades die Polizei gerufen.. Als im Anschluss auf das Eintreffen der Polizei eskalierte, soll nach Polizeiangaben der unbeteiligte 39-jährige Mann den Polizeieinsatz gestört haben. Die Frage warum der Mann das gemacht haben soll, beantwortet die Polizeimeldung nicht. Die Bullen sagen weiter das der Mann im Anschluss an die angebliche Störung von der Polizei mit Gewalt in Handschellen abgeführt wurde und später aufgrund von Verletzungen die ihm die Bullen zugefügt haben, ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Als Rechtfertigung für den brutalen Einsatz behauptet die Polizeimeldung das der Mann sich mit Tritten und Kopfstößen gegen die Festnahme gewehrt und dabei einen der Bullen in den Finger gebissen haben soll, der danach angeblich in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Auch hier erklären die Polizeimeldungen nicht, warum der angegriffene Mann sich so intensiv gegen seine Festnahme gewehrt haben soll.
Einen Tag später erschien im Westfälischen Anzeiger, der größten Hammer Tageszeitung ein Artikel der im wesentlichen die Perspektive der Polizei eins zu eins abdruckte und sich dabei über das Opfer von Polizeigewalt lustig machte und ihm nachsagte das ihm wohl die Hitze zu Kopf gestiegen sei. Glücklicherweise meldete sich einen Tag später aber eine Angehörige des von der Polizei angegriffenen Mannes und legte die Tatsachen ganz anders dar. Laut ihrem Bericht hätten die Bullen den Mann im Freibad mit rassistischen Beleidigungen provoziert und anschließend geschlagen. Selbst als er in Handschellen in einen Polizeiwagen abgeführt worden ist, sollen die Bullen weiter auf ihn eingeprügelt und ihn sogar mit einem Taser, also einer der relativ neu eingeführten Elektroschockpistolen, beschossen haben. Das Ergebnis dieses brutalen Angriffes sind mehrere gebrochene Rippen, ebenfalls bemerkenswert ist, dass der angegriffene Mann im Gegensatz zu den Angaben der Polizeimeldung so schwer verletzt ist, dass er sich immer noch im Krankenhaus befindet. Diese Vorwürfe weist die Polizei Hamm wie in so vielen anderen Fällen reflexartig zurück. Das die Bullen aber real unter Druck stehen zeigt sich auch daran das die Dortmunder Polizei jetzt gegen ihre Kollegen ermitteln müssen.
Dieser Vorfall zeigt auf, dass der Ruf nach mehr Polizei und Repression die Probleme die es in den Freibädern gibt, nicht lösen wird, denn diese Probleme werrden nicht durch Migranten verursacht, sondern sind eher das Ergebnis der degenerierten und lumpigen Kultur die der Imperialismus propagiert. Am Ende bedeutet mehr Polizei nur ein mehr an Gewalt gegen Arbeiterinnen und Arbeiter und eben besonders gegen Migranten.