In Kemalpaşa in der Provinz Artvin hat es vor kurzem Proteste und Rebellionen von Bauern gegen die Erhöhung der täglichen Teekaufquote durch das staatliche Unternehmen Çaykur gegeben. Çaykur ist das größte Teeunternehmen des Landes, für das viele kleine Bauern gezwungen sind, zu arbeiten, d.h. ihre gesamte Ernte zu verkaufen.
Nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, eine zu erfüllende Quote von 17 Kilogramm Tee pro Hektar pro Tag für jeden Bauern einzuführen, zogen zahlreiche Bauern gemeinsam vor die Tore der verarbeitenden Fabrik und verschüttenden haufenweise den Tee vor dem Eingang. Dabei riefen sie „Wir sind nicht am Corona-Virus gestorben, wir werden an der Quotenpraktik sterben!“ und forderten die Rücknahme der Quote. Ein Bauer fasste es zusammen, dass die Çaykur-Produzenten einem den Preis auf einem kleinen Löffel geben, aber vom Produkt mit einer großen Schaufel nehmen.
Unterdessen dauern die Proteste gegen den Betrieb von Steinbrüchen in mehreren Orten des Landes an. In Ikizdere in Rize wird der Protest trotz aller Repression fortgesetzt und eine „Naturwache“ organisiert. Zwei Bauern wurden vor wenige Tagen dafür verhaftet, dass sie in einen zur Fällung freigegebenen Baum bestiegen hatten. Klar, das kennt man auch aus Deutschland, aberdass das eine ganz andere Geschichte als die Auseinandersetzungen im Hambacher Forst etc. ist, sollte nicht näher erklärt werden müssen.Ein 15-tägiges Aktionsverbot wurde nun auch in Kırklareli eingeführt, da die Bewohner ihren Kampf gegen den Steinbruchbetrieb nicht einstellten.