Anfang Dezember erreichten in den USA kämpfende Ureinwohner von Stamm der Sioux einen wichtigen Sieg gegen das US-Militär, gegen die Regierung und mehrere große Ölkonzerne. Seit nicht ganz einem Jahr kämpften sie im Bundesstaat Dakota gegen den geplanten Bau einer Öl-Pipeline, die sehr nahe an einem Sioux-Reservat vorbeiführen hätte sollen.
Wegen der durch den Bau der Pipline zu erwartenden großen Umweltschäden, den möglichen zukünftigen Umweltkatastrophen und der Gefahr, dass ihnen sogar von ihrem Reservat noch Land genommen wird, leisteten Sioux erbitterten Widerstand. Die rund 3,7 Milliarden Dollar teure Pipeline hätte Öl von hunderten Fracking-Bohrstellen in Dakota transportieren sollen, und damit die Öl-Fördermethode des Frackings noch weiter befördert. Diese Methode jedoch, führt nachweislich zu irreparabler Umweltzerstörung und schweren gesundheitlichen Schäden für jene Menschen, die in einem solchen Gebiet leben. All das führte dazu, dass die Protestbewegung in Dakota im Laufe von einigen Monaten zu einer der größten und massenhaftesten Widerstandsbewegungen von Indigenen in den USA innerhalb der letzten 100 Jahre wurde!
All dem ungeachtet, gingen die in das Projekt verstrickten Ölkonzerne davon aus, dass sich trotz des gerechtfertigten Widerstands der Bevölkerung das Projekt durchdrücken lassen wird, da ihr Verhandlungspartner das US-Militär war – der Besitzer des Baulandes. Doch sie rechneten nicht mit der Ausdauer und Kreativität der rebellierenden Indigenen: von Straßenblockaden, über Protestmärsche bis hin zu einigen militanten Aktionen reichten die Formen des Widerstands, der schließlich soweit ging, dass das US-Militär gezwungen wurde bekannt zu geben, dass man sich nach „alternativen Routen für die Pipeline“ umsehen müsse, das Projekt vorerst also gestoppt ist.
Dieser Sieg der Ureinwohner Nordamerikas ist in zweierlei Hinsicht sehr wichtig: Erstens, gibt er der Bewegung der Indigenen Mut, Kraft und Selbstvertrauen, was gerade in einer Bevölkerungsgruppe, die seit langen Jahrzehnten in Reservaten eingepfercht wird und mit Drogen und Glücksspiel gefügig gehalten werden soll, sehr wichtig ist. Zweitens ist der Sieg der Sioux ein wichtiger Beitrag zur Durchschlagskraft der Bewegungen gegen die US-Regierung, die sich gerade seit dem Wahlsieg Trumps immer stärker entwickeln. Der Widerstand der Sioux zeigt, dass das Volk auch in einer schweren, scheinbar aussichtslosen Lage siegen kann, wenn es nur fest an seinen Zielen festhält, seinen Widerstand mit allen Mitteln führt und sich niemals der Resignation und „Perspektivlosigkeit“ hingibt.