Lateinamerika

Am 25. August wurde von Studenten der Universität Panamas eine Straße blockiert, um ihren Forderung nach einem Gelände für praktische Arbeit Nachdruck zu verleihen. Die Blockade hielt über fünf Stunden an, als die Bullen versuchten sie zu brechen wurden diese mit Steinen angegriffen.
Um die Situation zu beruhigen setzte die Universität am Tag darauf die Vorlesungen aus.

In den Regionen Junín und Ayacucho gab es sowohl am 25. August als auch am 2. September Gefechte zwischen den reaktionären Streitkräften und Guerillas. Beim ersten Gefecht im Tal Quempiri berichtet die Reaktion über einen verletzten Soldat und zwei getötete in der Gruppe der Guerillas. Am 2. September in Virgenqasa sollen es sechs weitere Tote gewesen sein, sowie zwei verletzte Soldaten. Interessant ist hierbei, dass beide Orte über 250 km voneinander entfernt sind, und die Reaktion bei beiden Vorfällen offen behauptete, dass die Kämpfer dem „Leuchtenden Pfad“ angehörten, obwohl bis vor kurzem offiziell stets behauptet wurde, dass die revolutionäre Bewegung längst besiegt wurde.
Sogar der neu ernannte oberste General der peruanischen Armee hält die Guerilla im Inneren des Landes für so gefährlich, dass die Anstrengungen zur Bekämpfung dessen verdoppelt werden müssen.

Um den 18. August gab es in unterschiedlichen Regionen Boliviens Aufstände von indigenen Gruppen gegen die Ausbeutung ihrer Siedlungsräume. Bei Kämpfen bei Tacacoma wurde eine Goldmine besetzt, die Angriffe der Polizei auf die Besetzung resultierte am 17. August in vier gefangenen Bullen, die von den Protestierenden am 18. August wieder freigelassen wurden. Am 19. August starb ein Bulle, als er auf der Flucht vor den Kämpfen eine Klippe herunterstürzte.
Am 18. August wurde in der Nähe von Yateirenda die Hauptstraße, die die Städte Yacuíba und Santa Cruz verbindet, von ca. 1000 Angehörigen der Guaraní blockiert. Die angreifende Polizei wurde trotz Tränengasgranaten mit Steinen vertrieben und konnte erst beim zweiten Angriff mit massivem Einsatz von Tränengas die Blockade, die auch von Älteren und Kindern durchgeführt wurde, brechen. Die daraufhin flüchtenden Menschen wurden von den Bullen bis in ihre Dörfer verfolgt, Menschen aus ihren Wohnungen gezerrt und teilweise mit der Entführung ihrer Kinder dazu gezwungen, sich festnehmen zu lassen.
Der aktuelle Regierungschef Evo Morales unterzeichnete erst wenige Tage zuvor einen dreistelligen Millionendeal mit einem deutschen Konzern in enger Zusammenarbeit mit dem deutschen und französischen Imperialismus zur Ausbeutung der Lithiumquellen in Uyuni, einem Salzsee im Hochland im Süden Boliviens.

Am 13. August wurde in Ecuador ein landesweiter Streik von verschiedenen Kräften ausgerufen. Die Front zur Verteidigung der Volkskämpfe (FDLP) mobilisierte auch zu den Protesten an diesem Tag. In ihrem Bericht beschreibt sie, wie im Vorfeld die Revisionisten und Opportunisten gegen eine „Radikalisierung“ des Protestes hetzten, um so die Massen ruhig zu halten. Die FDLP führte an diesem Tag den Kampf gegen den Revisionismus und Opportunismus, indem sie Positionen gegen den parlamentarischen Kretinismus und gegen die falschen Führer des Volkes in den Protest trugen. Auch die revolutionäre Gewalt wurde erfolgreich in die Massen getragen, so dass es zu Kämpfen mit den bewaffneten Kräften des reaktionären Staates kam. Laut Angaben der Regierung sollen dabei mindestens 116 Polizisten und Soldaten verletzt worden sein.

In dieser Woche reiste die deutsche Bundeskanzlerin mit einer großen Anzahl ihrer Minister, darunter der Außenminister, der Verkehrsminister und der Entwicklungshilfeminister, nach Brasilien. Zweck des Besuchs ist sicherlich, die zukünftigen Aktivitäten Deutschlands in Brasilien, wie Beispielweise weiteren Kapitalexport, zu regeln. Eine Sache die große Aufmerksamkeit verlangt und die im wesentlichen noch weiter untersucht werden muss. Einige Dinge lassen sich jedoch schon konstatieren, so hat Deutschland einen großen Einfluss in der brasilianischen Ökonomie. Deutsche Unternehmen haben in Brasilien 250.000 Beschäftigte. Viele davon in der Automobilindustrie, die in Brasilien eine große Bedeutung hat. Allerdings besitzt Brasilien keine eigene Automobilindustrie, alle Hersteller die in Brasilien produzieren kommen aus dem Ausland. Vorne mit dabei sind auch viele deutsche Autohersteller, wie beispielsweise Volkswagen (inklusive Audi), Mercedes und BMW. All diese Firmen planen auch eine Erweiterung ihrer Produktion in Brasilien. Eine der Verstrickungen Deutschlands in Brasilien. Daher ist es auch sicher kein Zufall, dass die brasilianische Regierung zum Zeitpunkt des Besuches der deutschen Regierung ein „Hilfspaket“ für die Automobilindustrie im Wert von etwa 805 Millionen Euro ankündigt. Das deutsche Interesse an Brasilien ist auch sicherlich kein Zufall, denn das Land stellt eine regionale Großmacht in Südamerika dar und öffnet das Tor zu anderen Ländern des Kontinents.

Wir dokumentieren hier die Übersetzung einer Erklärung der Liga Operária zu den Festnahmen der Aktivisten von ATIK in Europa.

Am 15. Mai kriminalisierte das Justizministerium von Deutschland ATIK – Konföderation der Arbeiter der Türkei in Europa – auf der Grundlage des „Antiterror“-Gesetzes von 2001, gefolgt von Griechenland, Frankreich und der Schweiz, wurden insgesamt 12 Mitglieder der ATIK (Deutschland sieben, Frankreich eins, Griechenland drei und in der Schweiz drei) festgenommen, alle europäischen und internationalen Gesetze verletzend.
Die ATIK ist eine Organisation, die in allen Ländern legal registriert ist, in denen sie tätig ist und macht deutlich, dass sie eine antiimperialistische, antifaschistische, antimilitaristische, demokratische und Massen ist, Wanderarbeiter verschiedener Nationalitäten umfassend. Für ihre unbestreitbare Unterstützung aller Kämpfe um die demokratische Freiheit der Arbeiterklasse und der Werktätigen aller Länder machen die faschistischen Regierungen in Europa mehrere illegale Festnahmen gegen ihre Mitglieder, indem sie in ihre Privatsphäre eindringen und die ATIK als „terroristische Organisation“ betrachten.

Am 5. August wurde eine Militärbasis von sogenannten „Überresten des Leuchtenden Pfades“  angegriffen. Der Angriff erfolgte während des Landemanövers eines Hubschraubers, während der Hubschrauber sicher landen konnte, gelang es trotzdem ein Mitglied der reaktionären peruanischen Streitkräfte zu töten und zwei weitere zu verletzen. Der Angriff erfolgte Tage nachdem die peruanischen Streitkräfte in verschiedenen Aktionen eine große Anzahl von Dorfbewohnern, darunter vor allem Kinder, verschleppt haben und wird von den bürgerlichen peruanischen Medien als Racheakt für die Aktionen gehandelt.

In der letzten Woche wurden in Peru in mehreren Aktionen dutzende Menschen aus Siedlungen in der Region Ayacucho entführt. Offiziell wird behauptet, dass die Siedlungen vom „Leuchtenden Pfad“ organisiert wurden, wie bekannt ist ist die Lage in Peru jedoch sehr kompliziert und die Kommunistische Partei Perus (KPP) befindet sich inmitten eines Reorganisierungsprozesses da momentan kein funktionierendes Zentralkomitee existiert. Eine deutsche Erklärung zur Situation findet sich hier. Die stärkste militärische Kraft in den Regionen, in denen der Volkskrieg sich geschichtlich am stärksten entwickelt hat, sind die Militaristen unter Führung des sogenannten „José“, aber unterschiedliche Komitees der KPP sind dort aktiv. Die betroffenen Kinder wurden aus den Händen der angeblichen Militaristen „befreit“.
Am 28. Juli wurden mit dem Militär und den Bullen 26 Kinder und 13 Erwachsene aus einer Siedlung mit Helikoptern in ein Militärlager gebracht. Am 1. August wurden weitere sieben Kinder und acht Erwachsene verschleppt.