Nachrichten

 

Ende November kam es zu Protesten und Ausschreitungen im Flüchtlingslager Harmanli in Bulgarien. Rund 3000 Menschen werden dort festgehalten, 1500 davon beteiligten sich am Protest. Der Auslöser war eine zuvor verhängte Ausgangssperre, den Flüchtlingen wurde verboten das Lager zu verlassen. Als Grund dafür nannten die Behörden Krankheiten, die sich im Lager ausgebreitet hatten. Laut lokaler Flüchtlingsbehörde gab es jodoch keinen medizinischen Grund für eine Ausgangssperre.

Im Sudan, insbesondere in der Hauptstadt Khartoum, gibt es seit einiger Zeit regelmäßige Demonstrationen, welche von Aufstandsbekämpfungseinheiten der Reaktion angegriffen und zerstreut werden. Grund sind Streichungen von Subventionen für Kraftstoff, was zu einer Preisteigerung um 30 Prozent und Preissteigerungen auch in anderen Bereichen, wie Medikamenten, führte. Diese Proteste führten nun zu einem dreitägigem Streik.

 

Am 29. November beschloss das brasilianische Parlament die lange angekündigten Sparmaßnahmen. Mit 61 zu 14 Stimmen wurden die volksfeindlichen Sparmaßnahmen der bürokratkapitalistischen Regierung des Landes angenommen. Begleitetet wurde die Abstimmung von großen Protesten. Über 10.000 Menschen Demonstrierten an diesem Tag in der Hauptstadt Brasilia vor dem Parlamentsgebäude. Wenige Tage zuvor hatte es erst Proteste mit über 40.000 Teilnehmern in Sao Paulo gegeben. In Brasilia wollten die Bullen die Demonstranten vertreiben und griffen sie brutal an, unter anderem mit dem Einsatz von Tränengasgeschossen. Die Demonstranten wehrten sich mit Steinen und Feuerwerk. Einige Autos gingen in Flammen auf und Wände wurden mit Parolen besprüht. Sogar die bürgerliche Presse hat mitbekommen, welche Vielfalt von Demonstranten sich im Kampf gegen das verfaulte System in Brasilien vereint. Sie berichten von Studenten, landlosen Bauern und Gewerkschaftsaktivisten, die auf die Straße gingen. Das brasilianische Volk hat schon einmal 2013  gezeigt welch großes Potenzial es mobilisieren kann, als über eine Million auf die Straße ging. Die Krise des bürokratkapitalistischen Systems in Brasilien verschärft sich immer weiter. Mindestens 12 Millionen Menschen sind arbeitslos geworden durch die Krise. Der Zusammenbruch steht bevor, das Volk wird dafür sorgen.

demonstration brasilia 2

 

 

Am 23. November wurden im indischen Bundesstaat Kerala, im Südwesten des Landes, zwei Genossen der Kommunistischen Partei Indiens (maoistisch) ermordet. Die Polizei, die das Ganze als Gefecht inszeniert, stellt sich dabei selbst so bloß, dass sogar andere Bullen, die sich den Ort danach angesehen haben, davon ausgehen, dass es ein Fake-Encounter war.
In einer Stellungnahme der Revolutionären Demokratischen Front macht Varavara Rao einige Dinge klar:
„Genosse Kuppu Devraj (60), genannt Yogesh, Mitglied des Zentralkomitees und Verantwortlicher der Westliche Ghats Sonderguerillazone (WGSGZ) der KPI(maoistisch), im Grenzgebiet von Karala, Karnataka und Tamil Nadu, und Genossin Ajitha (45) ein Mitglied des Staatskomitees der WGSGZ werden in den frühen Morgenstunden des Dienstags, 23. November 2016 im Nilamburg Wald im Distrikt Mallapuram, Kerala ermordet.”
„Es ist eine Tatsache, dass die beiden Genossen, die unter schwerer Krankheit litten und unbewaffnet Schutz in Adivasiwohnungen suchten gefangen genommen und kaltblütig ermordet wurden und ihre Leichen dorthin gebracht und geworfen wurden. Später erzählten die Leute in der Umgebung der Presse, dass sie keine Schussgeräusche in der vorangegangenen Nacht gehört haben. Nicht mal die Polizei hat irgendeine Verletzung bei irgendeinem Polizeiangehörigen der bei dem Gefecht beteiligt war behauptet. Im Gegensatz dazu wurde im staatlichen Krankenhaus in Kozikode 19 Kugeln in Devaraj's und sieben in Ajithas Körper gefunden.”
„Es gibt unbestätigte widersprüchliche Gerüchte, dass Genosse Soman, Führer der KPI (maoistisch) in Vynad verletzt und in Polizeigewahrsam ist, was die Polizei verneint und sagt, dass 11 Guerillas der KPI (maoistisch) geflohen sind und Suchoperation in vollem Lauf sind.”

Eine Besonderheit in Kerala ist, dass dort die Kommunistische Partei Indiens (Marxistisch) an der Macht ist, und diese parlamentarische, revisionistische Partei in Erklärungsnot kommt. So verurteilt der Sekretär der Kommunistischen Partei Indiens in Kerala die Ermordung der Maoisten, der Elektizitätsminister der regierenden KPI (M) erklärt:
„[...] da Maoisten keine Kommunisten sind, da sie in sinnloser Gewalt und Erpressung schwelgen, verdienen sie Encountermorde [...]”

In Kozhikode in Kerala gab es einen Protest mit Beteiligung der Angehörigen der Ermordeten.
kerala maoist

Wir dokumentieren hier eine deutsche Übersetzung eines Berichts über eine Kundgebung vor der indischen Botschaft in Athen, Griechenland am 26. November.

Protest in Solidarität mit den politischen Gefangenen und Verurteilung der Morde an Revolutionären vor der indischen Botschaft.

 athen indien

Vorletztes Wochenende kam es im Süden Ecuadors zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Militär und indigener Bevölkerung. Am 22. November eskalierte das Militär die Situation in mehreren Dörfern und Siedlungen in die es mit einem enormen Aufgebot einmarschierte und mindestens zwei Dorfbewohner ermordete. Diesem konterrevolutionären Gegenangriff war der Versuch vorausgegangen, die Baustelle eines nahegelegenen, sich in aufbaubefindlichen Bergbauprojekts zu stürmen. Von dessen Land waren die Shuar erst im August vertrieben worden.

Vergangenes Wochenende gab es Aktionen gegen das OSZE-Treffen, das nächste Woche in Hamburg stattfinden soll. Die bürgerliche Presse übt sich derweil in Desinformation und Diffamierung.

Der Volkskrieg in Peru entwickelt sich entgegen aller Behauptungen der peruanischen Reaktion weiter. Das peruanische Volk hat nicht vergessen, auf welchem Weg es den Imperialismus zerschlägt und sich emanzipiert. Beispiele davon finden sich nahezu täglich in den Nachrichten der peruanischen bürgerlichen Presse, einige davon nennen wir hier kurz um einen Eindruck davon zu bekommen, wie umfangreich der Widerstand des peruanischen Volkes ist.

Die bürgerliche Presse ruft die Regierung auf, sich um die „Konflikte“ zu kümmern und spricht dabei über den Mord an einem Bauern bei Protesten gegen Las Bambas (wo die Bullen jetzt selbst, nach über einem Monat, festgestellt haben, dass die Kugel, die den Bauern tötete, aus einer Polizeiwaffe stammt) und über die Rebellion des Volkes in Chumbivilcas, Cusco, wo am 12. November nach Prostesten von tausenden Bauern, die eine Mine belagerten, das Lager einer Minenbaugesellschaft gestürmt und zerstört wurde.

cusco peru bergbau

cusco peru bergbau2

cusco peru bergbau3

Insgesamt gibt es im Moment gegen Bergbau und andere Bauprojekte 145 aktive „Konflikte“ dieser Art. Verortet sind diese in verschiedenen Regionen in Peru, Apurímac und Cajamarca sind unter den Regionen in denen sich Mehrheit dieser Konflikte mit jeweils 24 und 16 konzentriert. In Áncash werden 22 gelistet, in Puno 18.

Bei den Protesten gegen Tía Maria haben die Bullen mittlerweile 400 Mann Verstärkung angekarrt, mit weiteren 1400 auf Abruf.

In Rondos in Huánuco protestierten am 26. November Dorfbewohner gegen die Regierung, eine Untersuchung im Oktober hatte zu Tage gebracht, dass das Trinkwasser der Reservoirs der Gegend kontaminiert ist.

rondos pobladores protestan

In Machu Picchu in Cusco gab es am 15. und 16. November einen Streik und Proteste, die die komplette Region lahmlegten, die Reaktion jammert, dass dadurch 11 Millionen Soles weniger Profit aus den Menschen herausgequetscht wurde. Grund für die Proteste ist die schlechte Bahnanbindung der Gegend.

machu picchu sabe cuanto

In Santa Cruz de Huayrondo in Arequipa sollen 320 Menschen für ein Bauvorhaben des peruanischen Staates geräumt werden, der Widerstand dagegen sorgt aber im Moment dafür, dass die für den 9. Dezember angesetzte Räumung nicht stattfinden wird.

In Lima wurden am 15. November an drei verschiedenen Orten rote Fahnen mit Hammer und Sichel aufgehängt. Anlässlich des APEC Treffens in Lima wurden auch Flugblätter verteilt, die von den Bullen auch bei den Fahnen gefunden wurden. Wir veröffentlichen hier auf deutsch übersetzte Ausschnitte dieses Flugblattes

 lima rote fahne

Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

Lang lebe der 88. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Perus!

[…]

An diesem 50. Jahrestag der Großen Proletarischen Kulturrevolution und dass sich die IKB sich auf internationaler Ebene organisiert, ihre Früchte sind großartig. Wir grüßen die Führer, Kader und Militanten der KPP, die gestählten Kombattanten der Volksbefreiungsarmee [EPL] und die Massen die uns organisatorisch unterstützen mit revolutionären und kommunistischer Freude. Insbesondere grüßen wir die Genossen der MPP (RK), die Arbeit im Ausland vorantreiben, Revisionismus und Infiltratoren demaskieren und zerschlagen, die dort und in Netzwerken sprießen, der Allgemeinen Reorganisation der Partei dienen, um den Maoismus als Wegleitung und Befehl der [Proletarischen Weltrevolution] zu setzen, zusammen mit der Kampagne zur Verteidigung des Lebens und der Gesundheit des Vorsitzenden Gonzalo. Wir müssen nach der Reinigung in unseren Rängen streben, weil der Revisionismus sein Spiel bereits verloren hat, seit er die Prinzipien aufgegeben hat und die vier Wechsel gemacht hat (Linie, Partei, Führung und Volkskrieg), dies ist die Richtung von mehr als 36 Jahren Volkskrieg. Zur gleichen Zeit drücken wir unsere kommunistischen Grüße, Solidarität und Unterstützung aus für den 12. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Indiens (maoistisch) am 21. September und ihr glühender Volkskrieg der sich entwickelt und zur neuen großen Welle der [Proletarischen Weltrevolution] beiträgt.

[…]

Die Presse im Dienst des Imperialismus und der Reaktion machen eine durchgehende Kampagne für „die bewaffneten Streitkräfte auf die Straßen”, ebenso wie den „Notstand” in Callao, mehr Polizisten, mehr Wachleute, mehr Denunzianten, Belohnungen für die Meistgesuchten, Sinchi in Militäruniformen auf den Straßen usw., den „Notstand” in mehreren Provinzen aufzwingen und der Region VRAEM, wo sie ihre Politik der alle Drei ausüben (alles rauben, alles verbrennen, jeden töten). Wir sehen, dass Verbrecherbanden aus aktiven Polizeioffizieren, ehemaligen Militärs und Geheimdienstpersonal bestehen.

Die reaktionäre Wahl 2016, wichtiger als zuvor, häuft die Widersprüche im Herzen der Großbourgeoisie auf beiden Seiten auf, es gab Ablehnung der breiten Masse des Volkes.

[…]

Der Boykotts durch die Partei diente wieder einmal die Widersprüche des alten Systems anzuheizen, das bis zum Mark verrottet ist. Der Boykott der Wahlfarce wurde sowohl auf dem Land als auch in der Stadt durchgeführt, die EPL mobilisierte und rief das ganze Volk auf „Nicht Wählen!”. Im März wurden bewaffnete Agitation und Propaganda durchgeführt, im April: Malungen, Flugblätter, Transparente und Verbrennungen und auf dem Land heftige Hinterhalte mit Auslöschung der feindlichen Kräfte (Armee und Marine) die versuchten die Sitze des Senats zu transportieren und den Prozess selbst zu schützen. In Lima wurde die Agitation und Propaganda gegen die Wahlen “psychosozial” genannt. Im Mai und Juni gab es starke Aktionen in den vier Formen des Kampfes, neben anderen Aufgaben und der ideologisch-politische und organisationale Aufbau wurde konsolidiert. Die neue Kampagne der KPP wurde in Huacho, Huancavelica, Cuzco, Ayacucho und dem Gebiet des Lima Metropolitan Komitee ausgeführt, dem Resonanzkörper.

[…]

Entgegen der schwarzen Träume der Imperialisten, Reaktionäre und Revisionisten ([rechtsopportunistische Linie] und [linksopportunistische Linie]) entfaltet sich der Volkskrieg gegen Wind und Wetter, erfüllen sich unsere festen und resoluten Pläne und Ziele, die Massen machen die Geschichte und sie sind es, die die Gesellschaft in eine Neue umwandeln, geleitet durch unsere unbesiegte Ideologie des Marxismus-Leninismus-Maoismus, Denken Gonzalo, unter der Führung des Vorsitzenden Gonzalo und organisiert in der KPP. Wir rufen das Volk auf sich unserem Kampf anzuschießen dieses alte System der Ausbeutung und Unterdrückung zu besiegen und seine wahre Emanzipation zu erlangen.

Es lebe der Vorsitzende Gonzalo, Führer der Partei und der Revolution!

Nehmt an, verteidigt und wendet den Marxismus-Leninismus-Maoismus, das Denken Gonzalo, hauptsächlich das Denken Gonzalo, an!

Es lebe die Kommunistische Partei Perus!

Es lebe der XXIV Jahrestag der meisterhaften und gültigen Rede des Vorsitzenden Gonzalo!

Verteidigt das Leben und die Gesundheit des Vorsitzenden Gonzalo durch Volkskrieg!

Es lebe der 88. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Perus!

Es lebe die allgemeine Reorganisation der Partei inmitten des Volkskrieges!

Der Volkskrieg wird unausweichlich siegen!

Es lebe der 50. Jahrestag der Großen Proletarischen Kulturrevolution, entwickelt und geführt durch den Vorsitzenden Mao Tsetung!

Es lebe der Maoismus! Nieder mit dem Revisionismus!

Es lebe der 12. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Indiens (maoistisch) und der Volkskrieg den sie führt!

Es leben die Volkskriege in Peru, Indien, Türkei und Philippinen!

Yankees raus aus dem Mittleren Osten, Lateinamerika und Peru! Yankees Go home!

Kämpft und wehrt euch gegen die faschistische, völkermörderische und vaterlandsverkäuferische Regime des Yankees Kunczynski, dem meist entwickelten Lakaien des Imperialismus, hauptsächlich Yankee-Imperialismus!

Bekämpft und zerschlagt die imperialistischen Pläne der APEC!

Begrüßt von hier die zukünftige Geburt der Volksrepublik Peru!

Ruhm und Ehre dem heldenhaften peruanischen Volk!


Peru, Oktober 2016

Kommunistische Partei Peru

 

peru provinzen 

Die rot hervorgehobenen Regionen sind die in diesem Artikel benannten, von oben links nach rechts unten in dieser Reihenfolge: Cajamarca, Áncash, Huánuco, Lima, Cusco, Apurímac, Arequipa, Puno.