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Nachdem der amtierende Präsident des Landes ankündigte, für eine erneute Wahl zu kandidieren, gingen am 26. April zahlreiche Menschen auf die Strassen. In der Hauptstadt des Landes, Bujumbura, wurden in mehreren Stadtteilen Straßen blockiert und die Bullen angegriffen.

Die Polizei setzte bei dem Versuch, die Proteste einzudämmen Wasserwerfer, Tränengas und scharfe Munition ein, dabei wurden sechs Menschen erschossen, einige aus nächster Nähe, sowie sieben weitere angeschossen.
Auch andere Mittel zur Unterdrückung des Aufstands wurden ergriffen, so wurde das Telekommunikationsnetz teilweise abgeschaltet, Dienste wie Facebook, Twitter oder WhatsApp wurden gesperrt. Mehrere Radiosender wurden gezwungen, den Betrieb einzustellen.

Die Universitäten in Burundi wurden geschlossen und die Studenten gezwungen, deren Gelände zu verlassen.

Die Proteste halten bis heute an, auch am 30. April wurden wieder zahlreiche Menschen verletzt.

In Frankfurt sind am vergangenen Samstag, den 26. April 1.000 Leute gegen die Inhaftierung von Genossen der demokratischen Arbeitervereinigung ATIK auf die Straße gegangen. Unter den Parolen „Hoch die Internationale Solidarität“, „Schulter an Schulter gegen Faschismus“, „wir sind alle ATIK“ und gegen den Paraghrapen 129 (a und b), unter dem auch die Genossen verhaftet worden sind, zog der kämpferische Demonstrationszug lautstark durch die Frankfurter Innenstadt und das Bankenviertel. Zahlreiche Passanten begrüßten und applaudierten dem Demozug und bekundeten ihre Solidarität. Aus dem gesamten Bundesgebiet reisten Organisationen und Lokalstrukturen von ATIK an um ihre Solidarität zu bekunden. Gleichzeitig kam es auch in der Schweiz und Frankreich zu Protesten wegen den Festnahmen. Der Angriff ist ein Racheakt der Reaktion gegen die konsequente Arbeit für die Rechte der Arbeiter, Migranten, Frauen und der Jugend die ATIK und seine Schwesterorganisationen im Ausland betreiben. Gegen die Auslieferung des in Griechenland inhaftierten Genossen an die BRD fand in Hamburg am 29.4. eine Kundgebung vor dem Generalkonsulat statt, in dem auch der kolaborationsistische Charakter Griechenlands mit dem deutschen Imperialismus entlarvt wurde. Über 40 Leute beteiligten sich an der kraftvollen Kundgebung.
Auch international gab es diverse Aktionen in Solidarität mit den Genossen von ATIK, z.B. am 20. April eine Kundgebung vor der deutschen Botschaft in Mexiko-Stadt.

Nach der Ermordung Freddie Grays in Polizeigewahrsam befindet sich Baltimore im Ausnahmezustand. Freddie Gray wurde am 12. April von Polizisten festgenommen weil er ein Messer bei sich trug und starb in Folge an schweren Rückenmarksverletzungen, die er in Polizeigewahrsam erlitten hatte. Nach seiner Beerdingung, an der 3000 Menschen teilnahmen, kam es zu seit Jahren nicht mehr dagewesen Protesten in der Stadt. Tausende Menschen lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, plünderten und setzten Streifenwagen in Brand.

Um den Protest der vor allem schwarzen Bevölkerung Baltimores, welche seit Jahrzehnten in schlechtesten Lebensbedingungen ihr Dasein fristet, zu kriminalisieren, wurde von der Reaktion zunächst behauptet, dass es sich bei den Kämpfenden um einen Zusammenschluss krimineller Banden handelt, eine Behauptung die an Absurdität kaum zu überbieten ist. Aktuell gibt es in Baltimore eine nächtliche Ausgangssperre und die Nationalgarde befindet sich mit ihren Panzern, Robocops und Waffen im Einsatz, um den gerechten Zorn der Massen gegen die rassistischen US-Bullen einzudämmen. Bisher wurden 15 Polizisten verletzt, einer von ihnen befindet sich im Koma. Auch in Ferguson sind die Proteste, die sich bereits nach dem Tod von Michael Brown entfacht hatten, erneut entflammt. Hunderte plünderten und fackelten Bullenwagen ab.
Auch in New York, Washington D.C., Boston und weiteren Städten in den USA gab es Proteste.

Heute ist der internationale Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse. Auf der ganzen Welt wird dieser heute begangen, teils mit heftigen Auseinandersetzungen. Wir rufen dazu auf an der revolutionären Demonstration in Hamburg, um 18 Uhr am U-Bahnhof Feldstraße teilzunehmen.

Zur Einstimmung auf die Demo hier die beiden Mobivideos für Hamburg und das Mobivideo des Vorjahres.

Am 23. 4. wurde in Nordkivu eine Gruppe von UN-Truppen entführt. Zwei Kongolesen und ein Soldat vermutlich aus Frankreich werden vermisst, ihr Fahrzeug wurde leer und mit laufendem Motor vorgefunden. Die UN weiss weder wie, wann, noch wohin die 3 entführt wurden.

Am Sonntag, den 19. April verübte die ELN (Ejército de Liberación Nacional – Nationale Befreiungsarmee) einen Sprengstoffanschlag auf die Caño Limón–Coveñas Pipeline, die seit Jahren das Ziel von Anschlägen, sowohl der ELN, als auch der FARC-EP ist. Der jüngste Anschlag auf die Pipeline sorgte dafür, dass das ausgelaufene Öl sich in Richtung des Río Arauca bewegte, der die Wasserversorgung der Stadt Arauca bildet, die deshalb abgestellt wurde. Die 15.000 Bewohner der Stadt haben daher momentan keinen Zugang zu Trinkwasser.

Zum Artikel über die Operation der FARC-EP am 14. April gibt es heute auch ein Update.

Die NPA führte am 14. April auf dem Gelände einer Bergbaugesellschaft eine Razzia durch, bei der sie 74 Schusswaffen beschlagnahmte, darunter drei M60 Maschinengewehre, mehrere Schnell- und Handfeuerwaffen sowie ein RPG-7. Zusätzlich über 14.000 Stück Munition, plus Kevlarwesten und Funkgeräte.
Der Eigentümer der Bergbaugesellschaft wurde von der NPA bestraft, unter anderem dafür, dass seine private bewaffnete Gruppe mehrere Farmer und Anwohner verschwinden ließ und dass die Arbeiter in seiner Gesellschaft seit mehreren Monaten keinen Lohn erhielten.

Vergangenes Wochenende sind erneut hunderte von Flüchtlingen bei dem Versuch ertrunken den  Umständen ihrer Herkunftsländer zu entfliehen und nach Europa zu kommen. In der Nacht zu Sonntag kenterte vor der libyschen Küste ein Schiff mit über 800 Menschen, von denen nur ein Bruchteil gerettet werden konnte. Es ist das dritte Unglück dieser Art im April, welches die Anzahl an Mittelmeer-Toten für dieses Jahr auf über 1.500 erhöht. Diese Menge an Toten übertrifft auch bei weitem das Unglück im September 2014, bei dem 500 Menschen vor Malta ertranken.