Nachrichten

Wir dokumentieren hiermit eine Übersetzung einer Mitteilung der hungerstreikenden politischen Gefangenen in Marokko, die in den Knästen in Rabat, Tiznit und Marrakesch einsitzen. Schon im Dezember 2014 gab es einen Bericht über einige der Genossen in Marokko.

Die Gruppen Aziz Elkhalfawi und Aziz Elbour der Gefängnisse Boulmharez und Oudaia in Marrakesch führen einen unbefristeten Hungerstreik durch.

Wir setzen unseren Kampf in den Gefängnissen Boulmharez und Oudaia in Marrakesch gegen die katastrophalen Realitäten, in denen wir leben, fort und stehen der systematischen Verweigerung unserer Forderungen seitens der Gefängnisadministrationen gegenüber, trotz mehrerer Hungerstreiks, die wir durchgeführt haben.

Wir denunzieren außerdem Misshandlungen und täglichen Drohungen, denen wir in unseren Gefängnissen jeden Tag entgegenblicken – ob in der Form von Beleidigungen, Mobbing, körperliche Übergriffe von Wachen, Offiziellen, Direktoren und Präsidenten unserer Gefängnisse.

Anlässlich des von der Regierung nicht anerkannten „Tages des jungen Kombattanten”, der jedes Jahr am 29. März in Erinnerung an zwei von der Reaktion ermordete Militante von den Menschen der Armen- und Arbeiterviertel hochgehalten wird, kam es auch diesem Jahr wieder zu lang andauernden Kämpfen in der chilenischen Hauptstadt Santiago. Jugendliche und Bewohner versuchten die Polizei aus den Vierteln zu vertreiben und griffen diese mit Molotow-Cocktails, Steinen, Laserpointern und Feuerwerk an. Weite Straßenzüge wurden mit brennenden Barrikaden für Polizeifahrzeuge unpassierbar gemacht. Der sich seit langem anstauende Hass gegen die Bullen entlud sich dieses Jahr sogar in höherer Form als sonst mit der gezielten Ermordung eines Polizisten. Nachdem dieser und seine Kollegen in ihrem Fahrzeug sitzend unter Feuer genommen wurden und versuchten aus ihrem Vehikel zu fliehen, erwischte es einen von ihnen am Hals. Drei weitere Polizisten wurden bei separaten Vorfällen durch Schüsse verletzt. Wir sehen diesen Kampf der Massen gegen den Terror der Bullen und der Reaktion als einen gerechtfertigten Kampf und sind zuversichtlich, dass sich dieser Kampf in unmittelbarer Zukunft intensivieren wird.

Der 18. März dieses Jahr war ein ereignisreicher Tag, auf den Neben dem jährlichen Tag der politischen Gefangenen auch die Kämpfe in Frankfurt fielen. Für die internationale Arbeiterbewegung ist der 18. März jedoch noch viel mehr: Er ist der (144.) Jahrestag der Pariser Kommune!

Für 72 Tage konnte die am 18. März 1871 in Leben gerufene Pariser Kommune den Angriffen der Reaktion standhalten. Voller Heldenmut weigerte sich die Bevölkerung die von dem alten Staat aufgezwungene Herrschaft weiter zu erdulden und in Hunger und Knechtschaft ihr Dasein zu fristen. Gegen allen Terror der Herrschenden in Versailles baute sie das Neue, die Pariser Kommune in den Händen des revolutionären Volkes, unter großer Anstrengung auf und verteidigte diese Errungenschaft. Dieser Erfolg ist für das Proletariat und die unterdrückten Völker der Welt bis heute ein großer Meilenstein und ein Leuchtfeuer in der Entwicklung des Kampfes. Die Lehren die von den großen Führern der Internationalen Kommunistischen Bewegung Marx, Lenin und Mao aus der Kommune gezogen werden konnten, sind heute Teil unseres ideologischen Fundaments.

Dabei ist die Kommune viel mehr als nur die theoretische Essenz die wir daraus ziehen können – sie ist lebendiges Beispiel dafür, dass die Rebellion gerechtfertigt ist, das Volk bewaffnet und der Kampf gegen das Alte geführt werden kann, sowie der Notwendigkeit des Aufbaus der Neuen Macht in den Händen des revolutionären Volkes, geführt vom Proletariat mit seiner Partei als Avantgarde. Wir müssen uns von diesem Geist der Kommune inspirieren lassen und seine theoretische und praktische Signifikanz begreifen. Es lebe die Pariser Kommune!

Am 12. März begann ein Streik gegen den staatlichen Energiekonzern Elektro Sur, der den Strompreis in der Region verdoppelt bzw. teilweise verdreifacht hat, in der Provinz Andahuaylas, am 14. März weitete er sich auf die Provinzen Chincheros, Grau, Aimaraes und Abancay. Dabei wurde nicht nur der Konzern, sondern die Provinzen selbst lahmgelegt, Brücken und Strassen wurden in ganz Andahuaylas und Chincheros blockiert und mit Streikposten besetzt. In jeder Stadt sind Demonstranten unterwegs, die Fahrzeuge aufhalten.

In Andahuaylas wurde der Sitz von Elektro Sur zerstört, bei den darauf folgenden Auseinandersetzungen mit der Polizei gab es 17 Verletzte.
Als die Polizei in Chincheros versuchte eine Brücke zu räumen wurden 10 Bullen verletzt, ein Zivilist wurde von einer Kugel in die Brust getroffen.

In Frankfurt am Main gab es am 18. März Proteste gegen die Eröffnung der neuen Zentrale der Europäischen Zentralbank. An diesem Tag kam es zu heftigen Kämpfen mit der Polizei. Im laufe dieser Kämpfe wurden Autos angezündet und brennende Barrikaden errichtet. Die Polizei berichtet von angeblichen 150 verletzten Beamten, es wurden über 350 Demonstranten verletzt und über 500 festgenommen. Insgesamt waren etwa 10.000 Polizisten im Einsatz, mit etlichen Einsatzfahrzeugen, wie Wasserwerfern und Räumpanzern. Sie setzte massiv Pfefferspray, Schlagstöcke und auch Tränengasgranaten (auch wenn sie das hinterher leugnete) ein . Trotz allem gelang es der Polizei nicht die wütenden Massen unter Kontrolle zu bringen. Die Kämpfe begannen bereits in den frühen Morgenstunden und dauerten bis zum Nachmittag, unter anderem wurde eine Polizeistation angegriffen. Die Einsatzkosten und Schäden sollen sich in die Millionen belaufen. Am Abend gab es noch eine Demonstration mit bis zu 25.000 Teilnehmern. Die Kämpfe in Frankfurt  zeigen uns wieder einmal die ungleichmäßige Entwicklung der revolutionären Situation in den imperialistischen Ländern und stellen eine äußerst begrüßenswerte Tendenz dar.

Seit meheren Tagen erheben sich die Landarbeiter im mexikanischen San Quintín, die in sklavenartigen Verhältnissen gehalten werden. 8-12 Stundenschichten, keinen Schutz vor Pestiziden und anderen schädlichen Stoffen, keine medizinische Versorgung und ein Tagesgehalt von unter 8€ sind die Regel. Von ca. 70.000 Landarbeitern, die in der Region arbeiten sind 30.000 bis 35.000 an den Streiks beteiligt, ca 10.000 Menschen, die keine Arbeit haben beteiligten sich an den Blockaden von Strassen und Flächen in Colonet, Díaz Ordaz, Vicente Guerrero, San Quintín und El Rosario. Seit dem 17. März versuchen die Bullen, die Streiks und Proteste zu ersticken, setzten dabei auch scharfe Munition ein. Das Volk kämpfte mit Steinen, Knüppeln und brennenden Reifen gegen die Bullen, die Kämpfe halten auch weiter an. Die Forderungen, die von Vertretern der Landarbeiter gefordert werden zeigen, unter welchen harten Bedingungen sie arbeiten müssen:

Wie wir erfahren haben ist unsere Freundin Avaşin Tekoşin Güneş in Syrien gefallen. Wir drücken unser Beileid an alle ihre Genossen, Freunde und ihre Familie aus. Wir hoffen, dass dieses Opfer dazu führt den proletarischen Internationalismus der Arbeiterklasse in Deutschland zu stärken.

Am Todestag Berkin Elvans gab es international Demonstrationen, darunter in Holland, Polen, Belgien, Schweiz, Frankreich, Deutschland und der Türkei. Hier gab es auch heftige Kämpfe mit den Bullen. In Istanbul sollen bis zu drei Millionen Menschen auf der Straße gewesen sein.

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